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Namefreie Kappa-Leichtketten im Serum
SynonymeKappa-LK, Leichtketten, Free Light Chains, sFLC, Bence-Jones-Proteine
GruppeSerumproteine
MaterialSerum
Stabilität in Serum bei 2-8°C: 21 d
MethodeNephelometrie
Messgenauigkeit Präzision/Messunsicherheit: Herstellerseitig wurde für die Tag zu Tag-Präzision über verschiedene Konzentrationsbereiche im Serum Variationskoeffizienten (VK) zwischen 3,1 und 7,4 % ermittelt.
Transport Postversand möglich
Indikation Diagnose, Verlaufskontrolle und Therapieentscheidung bei Multiplem Myelom, AL Amyloidose, MGUS
Einheitmg/l
Normalwert
3.30 - 19.40 mg/l
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
387726.2311.1530.16
Beschreibung Immunglobuline werden auch als Antikörper bezeichnet und sind ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr des Menschen. Sie bestehen aus jeweils zwei gleichen Schwerketten (H-Ketten) und zwei gleichen Leichtketten (L-Ketten). Die Leichtketten werden von den Plasmazellen im Überschuss produziert und gelangen so auch bei Gesunden als sogenannte freie Leichtketten, die nicht an eine Schwerkette gebunden sind, in den Blutkreislauf. Es wird zwischen Kappa- und Lambda-Leichtketten unterschieden, die in einem typischen Verhältnis zueinander mittels spezifischer Testverfahren im Serum nachgewiesen werden können.

Wenn ein Plasmazellklon sich unkontrolliert vermehrt und nur noch eine Sorte Leichtketten produziert, dann wird nicht nur eine erhöhte Konzentration dieser Leichtkette nachweisbar, sondern es gerät auch das Verhältnis der Leichtketten Kappa und Lambda zueinander aus dem Gleichgewicht (sogenannte Kappa-Lambda-Ratio). Eine erhöhte oder erniedrigte Ratio ist also als Hinweis auf eine klonale Expression der jeweils betroffenen Leichtkette zu werten.

Dies ist z.B. beim Multiplen Mylom (Plasmozytom) und seltener auch bei einigen anderen Non-Hodgkin-Lymphomen der B-Zell-Reihe der Fall. Auch bei der AL-Amyloidose werden erhöhte Leichtkettenkonzentrationen gemessen.

Seit 2014 sind die freien Leichtketten im Serum nach den Empfehlungen der International Myeloma Working Group (IMWG) Bestandteil der diagnostischen Kriterien für das Multiple Myelom (Plasmozytom).

Der quantitative Wert ist zur Verlaufsbeurteilung bei Plasmazelldykrasien mit Leichtkettenexpression geeignet. Er ist sensitiver und daher besser geeignet, als die vollständigen Immunglobuline oder die Serumproteinelektrophorese.
Quellen 1. Gressner AM, Arndt T. Lexikon der medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. Auflage, 2013
2. Bradwell AR et al. Serum Free Light Chain Analysis. 3Rd Edition 2005, The Binding Site Ltd.