Analysenverzeichnis

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NameLaktoferrin im Stuhl
SynonymeLactoferrin
GruppeStuhldiagnostik
MaterialStuhl
Mindestens haselnussgroße Stuhlprobe (> 50 mg, > 50 µl bei flüssigem Stuhl). Stuhl im sterilen Probengefäß ohne Konservierungsmittel, tierische Seren, Metall-Ionen, oxidierende Agenzien oder Detergenzien einsenden.
Die Stabilität von Laktoferrin ist bis zu 2 Wochen ab Entnahme bei einer Lagerung von 2 - 8°C gewährleistet. Nachmeldung innerhalb von zwei Wochen möglich.
Präanalytik Verdünnung mit Toilettenwasser und Kontakt mit Detergenzien vermeinden. Ungekühlt meherere Tage stabil, Lagerung bei 2-8 °C empfohlen.
Transport Postversand möglich.
Frequenz Mittwochs
Einheitµg/ml
Normalwert
< 7.24 µg/ml
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
374214.5711.1516.76
Beschreibung Laktoferrin ist als Degranulationsprodukt in polymorphkernigen Granulozyten enthalten. Bei Entzündungen im Gastrointestinaltrakt wandern Granulozyten in die Darmwand und Laktoferrin wird ins Darmlumen freigesetzt.
Die Bestimmung des Laktoferrins im Stuhl wird insbesondere bei Kindern zur Diagnostik und Therapiekontrolle entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt. Sowohl bei bakteriellen als auch bei viralen Infektionen sowie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa steigt der Wert im Stuhl an infolge des Einwanderns von Granulozyten in die Darmwand.
Bei Erwachsenen wird als Parameter für Entzündungen in der Regel Calprotectin vorgezogen, der eine höhere Sensitivität und Spezifität aufweist.
Lactoferrin ist ein guter Marker für die intestinale Entzündungsaktivität. Unter erfolgreicher Therapie fällt das Lactoferrin auf Normalwerte zurück, so dass der Test sehr gut zur Begleitung der Therapie und frühzeitiger Erkennung eines erneuten Schubs einer entzündlichen Darmerkrankung geeignet ist.
Der Test wird auch eingesetzt zur Abgrenzung nicht entzündlicher Erkrankungen, wie z. B. das Reizdarmsyndrom.
Quellen Sugi K, Saitoh OI, Katsu K. Fecal lactoferrin as a marker for disease activity in inflammatory bowel disease: Comparison with other neutrophil-derived proteins. Am. J. Gastoenterol 1999, 91:927-934.
Thomas L. Labor und Diagnose. 8. Auflage 2012, 774 ff