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NameHIV 1/2-AK plus p24-Antigen
SynonymeHuman Immunodeficiency Virus
Aquired Immunodeficiency Syndrome
AIDS
GruppeHIV
MaterialSerum
2 ml Vollblut ohne Zusatz
Haltbarkeit: 5 Tage 2 - 8°C
MethodeCLIA
Präanalytik Hämolytische (bis zu 500 mg/dl Hämoglobin), lipämische (bis zu 1000 mg/dl Triglyceride) und ikterische (bis zu 40 mg/dl Bilirubin) Serumproben zeigen eine bis zu ≤ 10%ige Änderung bei den Ergebnissen.
Transport Raumtemperatur
Frequenz täglich
Indikation Ausschluss einer HIV-Infektion, Blutspenderscreening, Berufsgenossenschaftliche Indikationen
aseptische Meningitis
Meningoenzephalitis
Enzephalopathie
Einheit-
Normalwert
negativ Index
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
439517.4911.1520.11
Beschreibung Als Suchtest wird ein ELISA eingesetzt, der alle Gruppen und Subtypen von HIV 1 und HIV 2 und das HIV 1 (p24) Antigen mit hoher Sensitivität erfasst (Kombinationstest 4. Generation). HIV 1 (p24) Antigen kann einige Tage früher nachweisbar werden als Antikörper. So kann die sogenannte diagnostische Lücke nach Infektion um ca. eine Woche verkürzt, aber keinesfalls geschlossen werden. HIV-Kombinationstests werden frühestens ca. 14 Tage nach Infektion reaktiv, innerhalb von sechs Wochen treten Reaktionen im Suchtest bei praktisch allen Infizierten auf. Ein negatives Ergebnis sehr kurz nach Exposition schließt eine Übertragung nicht sicher aus. Ein HIV-Test ist frühestens in der 3. Woche sinnvoll, es sei denn, es soll z.B. nach Nadelstichverletzung belegt werden, dass zum Expositionszeitpunkt keine HIV-Infektion vorlag. In der Frühphase nach Infektion kann der HIV-RNA-Nachweis indiziert sein.

Bei einer Postexpositionsprophylaxe (PEP) beginnt das Zeitfenster für die Diagnsotik erst ab PEP-Ende. Bei Immundefekten oder sexuell übertragbaren Infektionen empfiehlt sich eine Kontrolluntersuchung nach 12 Wochen.

Ein negatives Testergebnis ist nur dann ausreichend sicher, wenn innerhalb des diagnostischen Fensters keine erneute Exposition vorlag.

Jeder neue positive oder grenzwertige Befund wird mit dem Immunoblot automatisch auf Spezifität überprüft. Jeder erstmalig positive Befund muss zum Ausschluss einer Probenverwechselung aus einer neuen Probe bestätigt werden.

Die Diagnose einer HIV-Infektion ist nicht mit der Diagnose des Immundefizienz-Syndroms AIDS gleichzusetzen. Um festzustellen, ob AIDS vorliegt, müssen zusätzliche Laborparameter (z.B. Anzahl der CD4-T-Zellen) und der klinische Status des Patienten (asymptomatisch oder z.B. opportunistische Infektionen, Tumore) herangezogen werden.

Meldepflichtig nach §7.3 IfSG ist der bestätigte Nachweis einer Infektion mit HIV-1 oder HIV-2. Die Meldung erfolgt nichtnamentlich jedoch mit einer fallbezogenen Verschlüsselung über spezielle Meldebögen direkt an das Robert-Koch-Institut (RKI).
Quellen 1. Gressner A, Arndt T. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. A., 2013 Springer, Berlin, 650ff
2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 403ff
3. Hoffmann C, Rockstroh JK. HIV 2020/2021. 2020 Medizin Fokus Verlag, Hamburg (www.hivbuch.de)