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NameGerinnungsfaktor II
SynonymeProthrombin (Faktor II), Thrombin (Faktor IIa), Gerinnungsfaktor 2
GruppeHämostaseologie
MaterialCitratblut
Serum, EDTA-Plasma und Heparinplasma sind ungeeignet.
Das Citrat-Röhrchen muss bis zur Markierung gefüllt sein.
Die Faktor II -Bestimmung < 4 Stunden nach der Blutabnahme geschehen.
Citratplasma bei -20° ist 4 Wochen stabil.
MethodeCoagulometrie
Messgenauigkeit Laborseitig wird mit der Qualitätskontrolle über einen Zeitraum von 6 Monaten eine durchschnittliche Meßunsicherheit von VK 9,3 % erreicht.
Präanalytik Blutabnahme im Labor wäre optimal, Citratröhrchen ausreichend füllen (möglichst als 2 Röhrchen abnehmen). Angeronnenes Blut führt zu falsch hohen Werten.
Transport Transport innerhalb von 4 Stunden ins Labor. Ggf. gefrorenes Citratplasma einsenden.
Frequenz Donnerstags
Einheit%
Normalwert
70 - 120 %
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
393926.8111.1530.83
Beschreibung Der Faktor II (Prothrombin) bzw. der aktivierte Faktor IIa (Thrombin) gilt als wichtigstes Enzym der Gerinnungskaskade. Thrombin spaltet Fibrinogen zu Fibrin im letzten Schritt der Gerinnung. Es aktiviert andere Gerinnungsfaktoren und beschleunigt damit einen Wundverschluss.

Eine verminderte Aktivität führt zu einer verlängerte Thromboplastinzeit (erniedrigten Quick- bzw. erhöhtem INR-Wert). Ein angeborener Mangel ist extrem selten.
Verminderte Aktivitäten findet man in erster Linie bei Leberzirrhose, Vitamin K-Mangel sowie unter Therapie mit einem Vitamin K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon).
Erhöhte Werte kommen unter anderem bei Prothrombin-Mutation (Faktor II-Mutation Variante 20210 G>A), postoperativ, reaktiv nach vermehrtem Blutverlust und artifiziell in angeronnenen Blutproben vor.
Bei Verdacht auf einen angeborenen Mangel sollte eine molekulargenetische Untersuchung des Faktor II-Gens erfolgen. Bei bereits bekanntem Mangel lässt sich durch die Faktorenbestimmung die Substitutionstherapie kontrollieren.
Quellen Barthels M, Bergmann F, Czwalinna A. In: Barthels M. Das Gerinnungskompendium. 2. Auflage. 2013, 438ff