Name | Borrelia burgdorferi-IgM (Suchtest)
Synonyme | Lyme-Borreliose, Erythema migrans, Borrelia burgdorferi sensu lato, Bannwarth-Syndrom, Acrodermatitis chronica atrophicans
| Gruppe | Infektionsserologie - Borrelia burgdorferi sensu lato
| Material | Serum | Plasma, Liquor Methode | CLIA
| Messgenauigkeit |
Potentielle Kreuzreaktionen: Treponema pallidum
| Präanalytik |
Lagerung: max. 7 Tage 2-8°C, länger bei -20°
| Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben Transport |
Raumtemperatur
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
Suchtest zum Nachweis von IgM-Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi sensu lato bei klinischem Verdacht auf Lyme-Borreliose.
| Einheit | AU/mL
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger:
| Der B. burgdorferi sensu lato Komplex umfasst 6 humanpathogene Genospezies, unter denen in Europa B. afzelii, B. garinii, B. bavariensis, B. burgdorferi sensu stricto und B. spielmanii Infektionen verursachen können. Die Übertragung erfolgt über Ixodes rizinus, eine Zecke. Krankheitsstadien: Frühe lokalisierte Infektion: v.a. Erythema migrans, Borrelien-Lymphozytom Frühe disseminierte Infektion: u.a. Neuroborreliose, Karditis, Myositis, Ophthalmoborreliose Späte Infektion: u.a. ACA, Periphere Neuropathie, Arthritis Diagnostik: Zur Diagnostik erfolgt vorab immer ein hochsensitiver IgM- und IgG-CLIA als Suchtest. Positive CLIA-Resultate müssen zur Bestätigung der Spezifität und Untersuchung des Bandenspektrums weiter mittels IgM- und/oder IgG-Immunoblot untersucht werden. Negative oder grenzwertige Befunde sollten bei V.a. frühe Infektion stets nach 2-4 Wochen und insgesamt bis 6 Wochen nach Beginn der Symptomatik, kontrolliert werden. IgM-Antikörper können nach 3-6 Wochen, IgG-Antikörper nach Wochen bis Monaten nach der Infektion nachweisbar sein. Daher kann im frühen Stadium (z.B. beim Erythema migrans) ggf. noch keine Antikörper-Antwort vorliegen. Bei Vorliegen eines klinisch typischen Erythema migrans soll daher eine umgehende leitliniengerechte antibiotische Therapie auch ohne labordiagnostische Absicherung erfolgen. In den Verlaufskontrollen kann eine aussagekräftige Immunantwort nach frühzeitig begonnener Therapie dann ggf. ausbleiben. Weitere Manifestationen bedürfen einer diagnostischen Abklärung. Bei V.a. Neuroborreliose ist die serologische Untersuchung eines Liquor-Serum-Paares erforderlich. Serologischer Verlauf: Frühe lokalisierte Infektion: ggf. IgM Frühe disseminierte Infektion: je nach Dauer ggf. IgM, IgG gegen frühe Antigene Späte Infektion: IgG mit breitem Bandenspektrum gegen späte Antigene, ggf. IgM Z.n. erfolgreicher Therapie: ggf. IgM, ggf. IgG, ggf. negativ Aufgrund teilweise jahrelanger Antikörperpersistenz auch nach erfolgreicher Therapie, ist die Serologie nicht zur Kontrolle des Therapieerfolgs geeignet, der klinisch beurteilt werden muss. Quellen |
1. Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ), MiQ 12/2017, Lyme-Borreliose
| 2. Neuroborreliose, Leitlinien für Diagnostik & Therapie in der Neurologie, DGN, 2024 3. Leitlinie, Kutane Lyme Borreliose, DDG, 2024 |
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