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NameZika-Virus IgM (Blot)
GruppeZika-Virus
MaterialSerum
Plasma
MethodeImmunoblot
Messgenauigkeit Potentielle Kreuzreaktionen: Flaviviren (z.B. Dengue, Gelbfieber, Japanische Encephalitis, West-Nil-Virus)
Potentielle unspezifische IgM-Reaktionen: bei Malaria, EBV, CMV, ANA
Präanalytik Bitte informieren Sie uns auf dem Auftragsschein über erfolgte Flaviviren-Infektionen oder -Impfungen und die aktuelle Reiseanamnese!

- Lagerung: max. 7 Tage bei 2-8°C
- Bitte immer Impf- und Reiseanamnese angeben!

Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben
Transport Raumtemperatur
Frequenz 2 x wöchentlich
Indikation (1) V.a. Zika-Virus-Infektion oder potentielle Exposition während der Schwangerschaft, (2) ggf. ab Tag 28 nach Reiserückkehr aus Endemiegebiet bei Kinderwunsch
Normalwert
negativ
Abrechnung
GOÄ
Position
   Anzahl   Faktor   Preis €
440811.1553.62
Beschreibung Erreger und Erkrankung:

Zika-Virus gehört zur Familie der Flaviviren und wird durch Aedes-Mücken, gelegentlich auch sexuell, intrauterin oder perinatal übertragen. Die Infektion verläuft meist asymptomatisch oder mit milder Symptomatik, wie z.B. makulopapulöses Exanthem, Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen, nicht-eitrige Konjunktivitis. Mögliche seltene Komplikationen umfassen (Meningo-)Encephalitis, Guillain-Barré-Syndrom, Myelitis und eine konnatale Zikavirus-Erkrankung, die mit Früh-/Totgeburten oder auch konnatalen Fehlbildungen (u.a. Mikrocephalie, Hirnanomalien, Arthrogryposis multiplex congenita, etc.) assoziiert wird. Nach Reise in ein Endemiegebiet sollte durch beide Partner bis 3 Monate nach ihrer jeweiligen Rückkehr bzw. ein danach erfolgter Symptombeginn, ausschließlich geschützter Geschlechtsverkehr durch Kondom (ggf. erweitert um weitere Maßnahmen) zur Vermeidung einer Schwangerschaft und sexueller Übertragung einer Infektion erfolgen. Schwangeren wird empfohlen, nicht in Endemiegebiete zu reisen. Zika-Virus-Infektionen kommen endemisch und epidemisch u.a. in Afrika, Asien und Südamerika vor.

Diagnostik:

Die Diagnostik erfolgt optimalerweise innerhalb der ersten 7 Tage nach Beginn der Symptomatik durch den RNA-Nachweis mittels PCR aus EDTA-Blut oder Serum und zusätzlich aus Urin. Ab dem 8. Tag erfolgt zusätzlich der Nachweis von IgM und IgG bis Tag 28, danach ist nur noch die Serologie sinnvoll. Beim Neugeborenen soll bei Verdacht einer konnatalen Infektion innerhalb der ersten 2 Tage IgM und IgG bestimmt werden und eine PCR aus Fruchtwasser, EDTA-Blut oder Urin erfolgen. Weitere mögliche Materialien für die PCR bei konnataler Infektion umfassen Nabelschnurblut und Gewebe.

Meldepflicht gemäß IfSG:

§ 7 (Labormeldung): (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion
Quellen 1. Leitlinie: Diagnostik & Therapie der Arbovirosen in Deutschland, 05/2025, AWMF-Reg.nr: 042-010
2. S2k-Leitlinie, Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen, AWMF Reg.nr. 093/001
3. Uptodate, Zika virus infection: An overview, Stand 07.02.2025
4. Falldefinitionen des RKI 2025: Zikavirus-Erkrankung
5. RKI, FAQ: Zikavirus-Infektionen, Stand: 24.10.2019
6. Mikrogen, recomLine Tropical Fever IgM & IgG, Gebrauchsanweisung, GARLTF003D_2023-03