Name | Yersinien-Kultur
Synonyme | Yersinia enterocolitica
| Yersinia pseudotuberculosis Gruppe | Kultur
| Material | Mikrobiologie | Stuhl Methode | Kultur
| Präanalytik |
Bitte unbedingt etwaige anamnestische Auslandsaufenthalte angeben oder das Vorliegen einer Immunsuppression (tropische Erreger, Parasiten..).
| Grundsätzlich ist eine Stuhlprobe (3 bis 5 g, bei flüssigem Stuhl ca. 3 ml) dem Rektalabstrich (geringe Ausbeute) vorzuziehen. Native Stuhlröhrchen maximal bis zur Hälfte füllen! Für Rektalabstriche Transportmedium verwenden. Mit dem Stuhllöffel eine mind. haselnussgroße Stuhlmenge aus einer Region entnehmen, die nicht mit Urin oder Toilettenwasser kontaminiert wurde, bei flüssigem Stuhlgang ca. 1 ml. Der Stuhllöffel wird in das Stuhlröhrchen eingeführt und die Verschlusskappe zugeschraubt. Auffällige Stuhlbestandteile (z.B. Schleim, Blut) sollten immer in das Probenröhrchen überführt werden. Zur Erhöhung der diagnostischen Sensitivität wird empfohlen die Untersuchung aus drei Proben aus drei unterschiedlichen Stuhlentleerungen durchzuführen. Transport |
Transport ins Labor umgehend nach Entnahme durch den Fahrdienst innerhalb von 4 Stunden bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C).
| Sollte dies wegen langer Transportwege nicht möglich sein, muss gekühlt bei 2 °C bis 8 °C (max. Transportzeit 24 h) transportiert werden. Raumtemperatur Der Transport in das Labor sollte möglichst schnell erfolgen. Vegetative Protozoen lassen sich z. B. nur im frischen, noch warmen Stuhl nachweisen. Frequenz |
täglich
| Indikation |
Stuhl: Gastroenteritis
| Diarrhoen Normalwert |
| Abrechnung |
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Beschreibung |
Der kulturelle Nachweis von Yersinien ist Bestandteil der Basis-Stuhldiagnostik.
| Die Gattung Yersinia, gramnegative, unbegeißelte, teils bewegliche Stäbchenbakterien (Familie der Enterobacteriaceae) umfaßt 11 Spezies, von denen drei humanpathogene Bedeutung haben: Y. enterocolitica und Y. pseudotuberculosis, die in verschiedene Serotypen vorkommen, sowie Y. pestis. Als darmpathogene Keime kommen jedoch nur Y. enterocolitica (über 50 Serovare), sowie Y. pseudotuberculosis (ca. 10 Serovare) in Frage. In Mitteleuropa herrschen besonders die Serovare O:3, O:9, sowie O:5,27 von Y. enterocolitica vor. Y. enterocolitica führt nach einer Inkubationszeit von 1-11 Tagen zu einem gastroenteritischen Krankheitsbild mit oder ohne Fieber. Die Bakterienausscheidung erfolgt für weitere 14-90 Tage. Septische Krankheitsbilder können vorkommen. Bei genetischer Disposition können reaktive Arthritiden beobachtet werden. Y. pseudotuberculosis zeigt eher das Bild einer Pseudoappendizitis im Rahmen einer mesenterialen Lymphadenitis und wird selten im Stuhl nachgewiesen. Hier ist OP-Material bzw. eine Biopsie notwendig. Es handelt sich um meldepflichtige Infektionen nach § 7 IfSG. Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken! Quellen |
MIQ 9. Gastrointestinale Infektionen. 2013 Elsevier, München
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