Name | Thrombozyten
Synonyme | Blutplättchen platelet
| Gruppe | Hämatologie - Blutbild
| Material | EDTA-Blut | nur zur Abklärung einer Thrombozytopenie ggf. zusätzlich Citrat- oder ThromboExact-Blut Wichtig: Blutgefäße direkt nach Blutentnahme vorsichtig mehrfach über Kopf schwenken! Methode | Zählung nach hydrodynamischer Fokussierung
| Präanalytik |
Lagerung bei Raumtemperatur bis zu 48 Stunden (automatisches Blutbild) - der Ausstrich für die Mikroskopie sollte möglichst innerhalb von drei bis sechs Stunden erfolgen
| Stabilität: Empfehlenswert ist eine Messung des Blutbildes innerhalb von sechs Stunden. Thrombozytenzahl, Hämoglobinkonzentration, MCH und RBC sind über 48 Stunden ausreichend stabil. Andere Parameter des Blutbildes sind weniger stabil - das MCV ist z.B. bereits nach 12 bis 16 Stunden deutlich erhöht. Die Leukozytenzahl ist nach 48 Stunden vermindert. Einheit | /nl
| Normalwert |
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Beschreibung |
Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und Blutstillung (primäre Hämostase). Bei Verletzung eines Blutgefäßes verschließen sie die entstandene Läsion. Außerdem setzen sie gerinnungsfördernde Stoffe frei und tragen zur Wundheilung bei.
| Erniedrigte Thrombozytenzahl / Thrombozytopenie: Vereinzelt ist bei der Untersuchung von EDTA-Blut eine Pseudothrombopenie durch Bildung von Thrombozytenaggregaten zu beobachten. Dabei handelt es sich um ein in vitro Phänomen, der sogenannten "EDTA-assoziierten Thrombozytopenie" ohne klinische Relevanz. Bei asymptomatischer Thrombozytopenie ist daher zunächst die Bestimmung der Thrombozyten parallel aus EDTA- und Citrat- oder ThromboExact-Blut (Spezialröhrchen - im Labor verfügbar) empfehlenswert. Thrombozytenwerte > 40/nl verlangen meist keine sofortige Intervention, aber kurzfristige Kontrollen. Eine akute Blutungsgefahr besteht bei Werten <20/nl. Differentialdiagnostisch ist bei erniedrigten Thrombozytenzahlen an eine Autoimmunthrombozytopenie (ggf. Bestimmung der Thrombozyten-Autoantikörper, Mat.: Serum und 9 ml EDTA-Blut), sowie an eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT - anamnestisch Heparingabe?, Mat.: Serum und 10 ml Citratblut) zu denken. Darüber hinaus können Thrombozytopenien z. B. auch bei Infektionen (Viren, H. pylori), Medikamenten-Einnahme / Chemotherapie, Leberzirrhose oder Leukämien/Lymphomen auftreten. Erhöhte Thrombozytenzahl / Thrombozytose Eine erhöhte Thrombozytenzahl kann sowohl sekundär (bei Infektionen, akuten oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen, sonstigen Akuterkrankungen - z.B. Blutungen - oder Tumoren) als auch primär (familiär / hereditär oder klonal bei myelodysplastischen oder myeloproliferativen Erkrankungen) auftreten. Thromboembolische Ereignisse sind aufgrund der gestörten Thrombozytenfunktion häufiger bei primären Thrombozytosen zu finden. Die meisten sekundären Thrombozytosen beruhen auf einer inflammatorischen Ursache - ggf. ist in diesen Fällen differentialdiagnostisch die Bestimmung eines Entzündungsmarkers (z.B. CRP) empfehlenswert. Quellen |
1. Thomas L.: Labor und Diagnose, www.labor-und-diagnose.de
| 2. Dörner K. Klinische Chemie und Hämatologie 9.Auflage 2019 |
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