Name | Mykobakterien (Ziehl-Neelsen Färbung)
Synonyme | Mykobakterien
| Ziehl-Neelsen Färbung Tuberkulose TBC Gruppe | Tuberkulose - Diagnostik
| Material | Mikrobiologie | Sputum respiratorische Materialien Liquor Stuhl Gewebe Punktate Magensaft Menstrualblut Präanalytik |
Da Mykobakterien meist nur in geringer Menge im klinischen Untersuchungsmaterial vorhanden
| sind, muss zum Nachweis von Mykobakterien das Probenvolumen besonders groß sein bzw. müssen bei unbekanntem Infektionsstatus manche Materialien wenigstens dreimal wiederholt untersucht werden. Kontrollen bei positivem Befund sollen etwa monatlich erfolgen. Sputum (2-10 ml): Entnahme von Morgensputum beim nüchternen Patienten. Keine Spülungen der Mundhöhle mit Leitungswasser (Gefahr der Kontamination mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien). Ggf. abgekochtes Waser oder Tee verwenden. Keinen Speichel (viele Plattenepithelien, wenig Leukozyten) sondern ausschließlich aus den tiefen Atemwegen abgehustetes Sekret gewinnen. Die Expektoration kann durch die Inhalation 15% NaCl-Lösung gefördert werden. Gesamtmenge des morgendlichen Auswurfs in einem fest verschlossenen sterilen Gefäß je 1 mal an drei aufeinander folgenden Tagen einsenden. Tracheal-/Bronchialsekret (2-5 ml): Trachealsekret durch den Tubus absaugen und in einem sterilen Röhrchen auffangen. Gesamtmenge in einem fest verschlossenen sterilen Gefäß je 1 mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Bronchialsekret im Rahmen einer Bronchoskopie absaugen, in ein steriles Röhrchen transferieren und in einem fest verschlossenen sterilen Gefäß einsenden. Bronchoalveoläre Lavage (10-30 ml): Im Rahmen einer Bronchoskopie mit 0,9% NaCl-Lsg. spülen und Spülflüssigkeit in ein steriles Röhrchen absaugen und in einem fest verschlossenen sterilen Gefäß einsenden. Magennüchternsekret (20-30 ml): Morgens beim nüchternen Patienten gewonnen Magensaft in einem Magensaftröhrchen einsenden. Die Magensaftröhrchen enthalten einen neutralisierenden Puffer, der ein Absterben der Mykobakterien im sauren Magensaft verhindern soll. Magensaftröhrchen können separat angefordert werden. Magennüchternsekret in fest verschlossenen Röhrchen je1 mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Menstrualblut: Möglichst die Gesamtmenge Menstrualblut, Kürettagematerial oder Biopsien ohne Medium in einem fest verschlossenen sterilen Probengefäß einsenden. Menstrualblut kann durch „Auswaschen“ mehrerer blutgetränkter Tupfer oder Tampons in steriler 0,9 % NaCl-Lsg. gewonnen werden. Das Eluat in sterilen Probengefäß je 1 mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Ejakulat: Gesamtes Ejakulat in einem fest verschlossenen sterilen Probengefäß je1 mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Abstriche/ Gewebe: • Abstriche und Gewebeproben müssen vor Austrocknung geschützt und in sterilen Gefäßen versandt werden. Abstriche mittels Abstrichtupfer und Gewebeproben unter Zusatz von 0,5 ml steriler physiologischer Kochsalzlösung. • Tupfer sind für die Mykobakterien Diagnostik eher ungeeignet, da die Keimzahl zu gering ist. Verarbeitung nur nach Rückfrage mit dem Einsender, wenn kein geeigneteres Material (Wundsekret, Biopsien, Punktate) zu gewinnen ist. Abstriche in Transportmedium sind zur Tuberkulosediagnostik nicht geeignet. Liquor, Eiter, Abszeßpunktate (5-10 ml): Materialien in sterilen fest verschlossenen Gefäßen ohne Transportmedium oder sonstige Zusätze einsenden. Meningitis tuberculosa ist ein Notfall – die mikroskopische Untersuchung wird JEDERZEIT durchgeführt. Pleurapunktat (mind. 10-30 ml) Aszitis (mind. 20-30 ml) Ergüsse und sonstige Sekrete (mind. 30 ml): In sterilen fest verschlossenen Probengefäßen ohne Transportmedium einsenden. Transport |
Material wird als höchst infektiös angesehen, daher muss während des Transportes das
| Probengefäß mit einem übergreifenden Schraubverschluss verschlossen sein. Das Probengefäß muss eindeutig beschriftet sein, dass Herkunft (Einsender) und Identität (Name und Geburtsdatum des Patienten) der Probe jederzeit erkennbar sind. Die Transportdauer, d. h. die Zeit von der Gewinnung der Probe bis zum Eingang im Labor, sollte so kurz wie möglich sein, jedenfalls unter 24 h. Frequenz |
täglich
| Indikation |
Mikroskopischer Nachweis säurefester Stäbe
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Mycobacterium tuberculosis, Erreger der Tuberculose, ist weltweit eine führende Todesursache Problematisch für das Gesundheitswesen ist der Anstieg der Stämme, die gegen ein oder mehrere Tuberkulostatika resistent sind. Wegen der leichten, aerogenen Übertragung ist eine frühe Diagnose offener Infektionen und die schnelle Therapie der Erkrankten bedeutsam. Nicht-Tuberkulöse Mykobakterien (MOTT) können ebenfalls schwere Erkrankungen hervorrufen, insbesondere bei Immunsuppression.
| Der mikroskopische Nachweis säruefester Stäbchen aus Sputum erlaubt die schnelle Identifizierung potentiell hochkontaginöser Personen, während die definitive Diagnostik mittels molekularer und kultureller Methoden durchgeführt wird. Die Ziehl-Neelsen-Färbung ist eine Färbung, die zur Darstellung säurefester Bakterien in der Lichtmikroskopie dient. Diese Kontrastfärbung ist eine wichtige differentialdiagnostische Hilfe zurIdentifizierung von bestimmten Krankheitserregern, etwa der Tuberkulose und der Lepra. Eine Zuordnung einer Spezies der Bakterien ist mit diesem Merkmal der Säurefestigkeit allein allerdings nicht möglich. Quellen |
1. MIQ 5.Tuberkulose - Mykobakteriose. 2010 Elsevier, München
| 2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 905ff 3. Schaaf HS, Tuberculosis. Saunders Elsevier. 2009 |
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