Name | Strongyloides spp. IgG (ELISA)
Gruppe | Parasitologie
| Material | Serum
| Methode | EIA
| Transport |
Lagerung: max. 14 Tage bei 2-8°C
| Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben Frequenz |
1 x wöchentlich
| Indikation |
Patienten mit potentieller Exposition (s.u.):
| - mit gastrointestinalen, respiratorischen, dermatologischen Symptomen - V.a. Hyperinfektionssyndrom/disseminierte Infektion - ohne Symptome bei (geplanter) Immunsuppression - nach beruflichem Einsatz Einheit | Ratio
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Die Analyse ist nicht im Akkreditierungsumfang enthalten.
| Beschreibung |
Erreger und Erkrankung
| Hauptverursacher der humanen Strongyloidiasis ist Strongyloides stercoralis, selten kommen auch andere Spezies vor. S. stercoralis ist weltweit, v.a. aber in (sub-)tropischen Gebieten mit unzureichender Hygiene verbreitet. Die Infektion erfolgt über den Eintritt von Larven durch die menschliche Haut bei Kontakt mit kontaminiertem Erdboden, selten auch fäkal-oral oder sexuell. Nach Eintritt durch die Haut und Wanderung über die Lunge zum Dünndarm entwickeln die Larven sich zu adulten Weibchen und geben Eier ab. Aus den Eiern schlüpfende Rhabditidenlarven werden größtenteils über den Stuhl ausgeschieden, können aber auch über eine weitere Entwicklungsstufe eine Autoinfektion durch Penetration z.B. der Perianalhaut bedingen, welche die Infektion über Jahrzehnte, häufig unbemerkt, aufrecht erhalten kann. Als erstes Symptom nach Infektion kommt es an der Eintrittsstelle der Larven zu einem juckenden, erythematösen Ausschlag, welcher nicht immer bemerkt wird. Bedingt durch die Lungenwanderung können Atemwegsreizungen (v.a. trockener Husten) auftreten, nach Verschlucken der Larven sind gastrointestinale Symptome möglich. Die chronische Infektion ist häufig asymptomatisch und fällt meist durch eine leichte periphere Eosinophilie (bei ca, 70%) oder ggf. einen erhöhten IgE-Spiegel auf. Selten werden gastrointestinale Symptome oder Hautmanifestationen (Urtikaria, Larva currens) berichtet. Insbesondere bei immunsupprimierten Patienten, z.B. unter hochdosierter Kortikosteroidtherapie, kann es zum Hyperinfektionssysndroms bzw. einer disseminierten Strongyloidose mit schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, wobei meist keine Eosinophilie zu beobachten ist. Hierbei kommt es bedingt durch eine gesteigerte Autoinfektion zu einer massiven Larvenmigration in normalerweise im Zyklus beteiligte Gewebe (Haut, Lunge, Dünndarm). Bei der Disseminierung sind darüber hinaus weitere Organsysteme (z.B. Leber, Pankreas, Nieren, Ovarien, Lymphknoten, Diaphragma, Herz, Gehirn und Skelettmuskulatur) mit dem Risiko entsprechender Organkomplikationen sowie einer Sepsis als Superinfektion betroffen. Diagnostik Die Diagnostik ist aufgrund von Schwächen in Sensitivität als auch Spezifität nicht immer eindeutig. Beim Hyperinfektionssyndroms oder einer disseminierten Infektion hingegen finden sich häufig die beweisenden Larven in den entsprechenden Materialien (s.u.). Je nach klinischen Symptomen bzw. Verlauf werden (mit oder ohne Eosinophilie) folgende Untersuchungen bzw. Materialien empfohlen: Asymptomatisch: Serologie Dermatologisch: Serologie, ggf. Hautbiopsie für Mikroskopie & PCR Respiratorisch: Serologie, Rö-Thorax, Atemwegssekrete für Mikroskopie & PCR Gastrointestinal: Serologie, Stuhl (s.u.), bei Aszites auch Punktat für Mikroskopie & PCR Neurologisch: Serologie, Liquor für Mikroskopie, PCR & Kultur, Blutkulturen (3 Paare) V.a. Hyperinfektionssysndrom/Disseminierung: Serologie, Stuhl (s.u.), Blutkulturen (3 Paare) Hinweis zu Stuhlproben: (1) 1 Röhrchen Nativ-Stuhl für PCR, ggf. WDH im negativen Fall ODER (2) Mikroskopie nach Baermann-Anreicherung aus 20-30 g/50 ml (niedrige Sensitivität) (3) zusätzlich stets mind. 3 konsekutive Stuhlprobenröhrchen (Mischinfektionen) Die kulturelle Diagnostik dient der Abklärung einer Superinfektion sowie zur Differentialdiagnostik, nicht zum Nachweis der Strongyloidiasis! Serologie Referenzwerte (Ratio): IgG: < 0,8 negativ, 0,8-1,1 grenzwertig, > 1,1 positiv Quellen |
1. MiQ 4, 2. Auflage, 2013, Parasitosen, Elsevier
| 2. MiQ 35c, Infektionsimmunologie, 2016, Elsevier 3. Strongyloidiasis, Uptodate, Stand: 19.06.2025. 4. Strongyloidiasis, CDC, Stand: 30.07.2019 5. Gebrauchsanleitung EUROIMMUN Anti-Strongyloides-ELISA-IgG, EI_2290G_A_DE_C04.doc, Stand 22.05.2024 |
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