Name | Rotaviren im Stuhl
Gruppe | Direktnachweise
| Material | Stuhl | 200 mg Stuhl (bei flüssigem Stuhl 200 µl) Methode | PCR
| Präanalytik |
Transport ins Labor umgehend nach Entnahme durch den Fahrdienst innerhalb von 4 Stunden bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C).
| Sollte dies wegen langer Transportwege nicht möglich sein, muss gekühlt bei 2 °C bis 8 °C (max. Transportzeit 24 h) transportiert werden. Ein schneller Transport und ggf. gekühlte Lagerung sind sinnvoll, um bakterielles Überwuchern zu vermeiden. Frequenz |
täglich
| Indikation |
Verdacht auf Rotavirus-Infektion, insbesondere bei akuter Diarrhoe und Gastroenteritis und Erbrechen bei Säuglingen, Kindern und Immunsupprimierten
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Rotaviren (RNA-Viren) sind die wichtigsten Erreger einer nicht-bakteriellen Gastroenteritis bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren. Sie werden aber auch bei älteren Kindern und Erwachsenen als Erkrankungsursache nachgewiesen. In Risikogruppen, d.h. bei Kindern und alten oder immunsupprimierten Patienten können sie zum Tod führen. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 3 Tage. Die Symptome reichen von Erbrechen, hohem Fieber über Diarrhoen bis hin zu akuten Durchfallerkrankungen.
| Rotavirus-Infektionen treten gehäuft in den Wintermonaten auf. Endemien und Epidemien mit einigen tausend Erkrankten wurden ebenfalls beschrieben. Bei hospitalisierten Kindern mit akuten Enteritiden sind bis zu 50 % der untersuchten Proben Rotavirus-positiv. Die fäkal-oral übertragenden Rotaviren werden in großen Mengen in den Darm ausgeschieden, so daß nosokomiale Infektionen durch Rotaviren besonders in Säuglingsstationen und Kinderkliniken sehr gefürchtet sind und ihr Management schwierig ist. Ein früher und verläßlicher Nachweis zur Erkennung von Rotaviren und zur Vermeidung weiterer Infektionen ist also sehr wichtig. Doppelinfektionen mit anderen Viren kommen vor sind aber eher selten. Doppelinfektionen mit bakteriellen Pathogenen kommen häufiger vor. Ein positiver Test hat eine hohe Aussagekraft, ein negativer schließt die Infektion nicht in jedem Falle aus. Eine Impfung der Säuglinge ist von der STIKO empfohlen. Meldepflicht. Ein positiver Nachweis muss gemäß IfSG durch das Labor namentlich an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. Diagnosemeldung durch behandelnde Ärzte: Gastroenteritis, wenn der Patient im Lebensmittelgewerbe arbeitet oder wenn mindestens 2 Erkrankungen mit epidemischem Zusammenhang auftreten, namentlich an das Gesundheitsamt Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken! Quellen |
1.MIQ 9. Gastrointestinale Infektionen. 2013. Urban & Fischer, München
| 2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 770ff |
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