Name | Präanalytik Mikrobiologie: Liquor
Gruppe | Präanalytik
| Material | Mikrobiologie | Liquor Indikation |
V.a. Meningitis
| V.a Enzephalitis V.a. Meningoenzephalitis z.B. durch Neisseria meningitidis (Meningokokken), Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken), Escherichia coli K1, Streptokokken Gruppe B, Listeria monocytogenes, Brucellen, Leptospiren, Mycobacterium tuberculosis, Borrelien Herpes simplex Virus, Coxsackieviren (Enteroviren), FSME, Mumps, CMV, EBV Cryptococcus neoformans Beschreibung |
HINWEISE ZUR PROBENGEWINNUNG
| Liquor Häufigere Erreger Neisseria meningitidis (Meningokokken), Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken), Escherichia coli K1, Streptokokken Gruppe B, Listeria monocytogenes: Kultur/Antigennachweise/PCR Brucellen, Leptospiren, Mycobacterium tuberculosis, Borrelien: Kultur/PCR Herpes simplex Virus, Coxsackieviren und andere Enteroviren, FSME, Mumps, CMV, EBV: PCR Cryptococcus neoformans: Antigennachweis/PCR/Kultur Allgemeines Üblicherweise wird zwischen LWK 3 und 4 oder zwischen LWK 4 und 5 am sitzenden oder liegenden Patienten punktiert. Nach sorgfaltiger Desinfektion unter sterilen Bedingungen (Lochtuch) punktieren. Die zu entnehmende Liquormenge hängt von den vorgesehenen Analysen ab. Bei Erwachsenen können 12 - 15 ml, bei Kindern altersentsprechend weniger gewonnen werden. Bitte (Verdachts-)Diagnose angeben! Punktionsort angeben, wenn dieser von der üblichen Lumbalpunktionstelle abweicht (z. B. Ventrikel, Shunt) - wegen besonderer Referenzwerte. Ebenso sollte die Abnahme von Mengen > 15 ml und die intrathekale Applikation von Medikamenten vor Punktion angegeben werden. • Polystyrol-Röhrchen sind als Liquorgefäße am besten geeignet. Sie sind durchsichtig, farblos, steril, bruchsicher und gut verschließbar. • Für diagnostische Zwecke sollten mindestens 5 10 ml Liquor aseptisch in 23 sterile Probenröhrchen entnommen werden (Hämatologie, Mikrobiologie, Klinsche Chemie). • Durch Vergleichsmessungen im Liquor und Serum kann die Blut-/Hirnschranke beurteilt werden. Dazu dient unter anderem das Reiber-Schema. • Bei blutigem Liquor sollte eine Entnahme in 3 Röhrchen (nummeriert) erfolgen. Nimmt die Intensität der Färbung ab, spricht dies für eine artifizielle Blutbeimengung. Bei gleichbleibender Intensität muss als Ursache an eine Subarachnoidalblutung gedacht werden. Zellanalytik und eine Laktat-Bestimmung sollten innerhalb von 1 2 Stunden erfolgen. Ab 7000 Erythrozyten/μl ist die quantitative Messung von Proteinen und die Auswertung im Reiber-Schema nicht mehr zuverlässig. • Glucose und Laktat sind bei 4°C im zellfreien Überstand bis zu einem Tag stabil. Für die Proteinanalytik aus dem zellfreien Überstand kann der Liquor bei 4°C eine Woche aufbewahrt werden. • Demenzmarker (Phospho-τ-Protein, β-Amyloid) werden durch die Art der Liquorröhrchen verändert: β-Amyloide adsorbieren an Glas- und Polystyrolröhrchen,was zu erniedrigten Werten führt. Deshalb muss der Liquor für Bestimmung der Demenz-Marker immer in einem Polypropylen-Röhrchen aufgefangen werden und sofort untzersucht bzw. tiefgefroren werden. Diese sind nicht geeignet für mikrobiologische Untersuchung (nicht steril). SPEZIELLE HINWEISE ZUR MIKROBIOLOGIE • Bitte nach Möglichkeit 3 - 5 ml Nativ-Liquor gesondert im sterilen Probenröhrchen mitschicken für mikrobiologische oder molekularbiologische Untersuchungen, wie HSV1/2-PCR bei Enzephalitis. • Die erste Liquorportion wegen Kontaminationsgefahr nicht für mikrobiologische Kultur) und molekulargenetische (PCR) Untersuchungen verwenden. • Bei jeder mikrobiologischen Untersuchung des Liquors wird ein Grampräparat durchgeführt. • Liquorentnahme möglichst vor Beginn der Antibiotikatherapie aber ohne Verzögerung. • Lagerung und sofortiger Transport bei Raumtemperatur, nicht Kühlen! • Parallell sollten Blutkulturen entnommen werden. • Die Ergebnisse der Mikroskopie und der Kultur und ggf. der PCR/Schnelltests werden umgehend telefonisch mitgeteilt. |
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