Name | Malaria (Dicker Tropfen)
Synonyme | Malaria tropica
| Malaria tertiana Malaria quartana Plamodium falciparum, P. vivax, P. ovale (curtisi oder wallikeri), P. malariae, P. knowlesii Wechselfieber Sumpffieber Schwarzwasserfieber Gruppe | Malaria/Blutparasiten
| Material | EDTA-Blut
| Präanalytik |
Nicht verwendet werden darf hämolysiertes Blut. Auf Grund des unregelmäßigen Auftretens der
| Blutparasiten in der Blutbahn, wird eine mehrmalige Blutabnahme empfohlen. Ein negatives Ergebnis hat nur eine reduzierte Aussagekraft. Grundsätzlich eignet sich bei einer Malariauntersuchung am besten Kapillarblut. In der Regel wird EDTA-Blut als Material eingesandt. Die Entnahme soll bei Anstieg eines Fieberschubes erfolgen. Transport |
Notfalldiagnostik! Das Untersuchungsmaterial muss zügig am gleichen Tag zur Untersuchungsstelle gebracht werden. Bei einer Transportzeit von mehr als 8 Stunden sind
| Plasmodien im EDTA-Blut zunehmend schlechter nachweisbar, da sie im EDTA- Blut nicht stabil bleiben und zerfallen. Indikation |
V. a. Malaria
| Bei entsprechender Krankheitssymptomatik ist die Untersuchung von Blut indiziert, um eine Infektion mit Malariaerregern zu diagnostizieren bzw. auszuschließen. Zu den Indikationen gehören unter anderem: → Symptome bei entsprechender Exposition, → Symptome nach Aufenthalt in endemischen Gebieten, Tropen, Subtropen, Auslandsaufenthalt, → Fieber und/oder rezidivierende Fieber unklarer Genese. Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Mit ca. 250 Millionen Erkrankungen und rund 0,5 Millionen Todesfällen p.a. gehört die Malaria
| zu den wichtigsten parasitären Infektionskrankheiten weltweit. Bei den Malariaerregern handelt es sich um Einzeller (Protozoen) aus der Gruppe der Sporozoen, Plasmodium spp. Epidemiologie: Feuchtwarme Länder zwischen 40 Grad nördlicher und 30 Grad südlicher Breite. 80 % aller Infektionen finden in Afrika, besonders Kenia, Westafrika statt. Allein in Deutschland treten 900 Erkrankungen pro Jahr auf. Krankheitsbild: Zu den klassischen klinischen Symptomen gehören vor allem periodisch auftretende Fieberschübe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, leichter Durchfall und Muskelschmerz. Oft verwechselt wird die Malariainfektion mit einer Influenza oder Magen-Darminfektion, so dass es zu falschen Diagnosen kommt. Schwere Krankheitsverläufe sind gekennzeichnet durch Organversagen, Anämie und Koma. Therapie: Gegen Malaria gibt es keine Impfung. Schutzmaßnahmen sind Vermeidung von Mückenstichen, sprich Expositionsprophylaxe und die Einnahme von Medikamenten, Chemoprophylaxe und Chemotherapie. Der Erreger der gefährlichen Malaria tropica, Plasmodium falciparum wird immer unempfindlicher gegen gebräuchliche Malariamedikamente sprich resistente Stämme sind weit verbreitet und keine Seltenheit mehr. Es gibt 5 Arten von humanpathogenen Plasmodien: → Plasmodium falciparum Erreger der Malaria tropica → Plasmodium vivax Erreger der Malaria quartana → Plasmodium ovale Erreger der Malaria quartana → Plasmodium malariae Erreger der Malaria tertiana → Plasmodium knowlesi Erreger der Affenmalaria Ist der Dicke Tropfen positiv, so wird auch der Blutausstrich für die weitere Identifizierung des Parasiten mikroskopiert! Eine Differenzierung der Plasmodium-Spezies aufgrund morphologischer Kriterien ist nur im Ausstrich möglich; sowie eine Quantifizierung der Parasiten (Parasitämie) als Parasitenzahl/μl oder als prozentualer Anteil der infizierten Erythrozyten an der Gesamterythrozytenzahl. Sie ist ein wichtiger Parameter, um die Schwere der Erkrankung einzuschätzen. Der Nachweis von Plasmodien ist nicht beweisend für das Vorliegen einer Malaria-Erkrankung, da semiimmune Einwohner von Endemiegebieten klinisch gesunde Träger sein können. Andererseits schließt ein negatives Untersuchungsergebnis die Erkrankung nicht sicher aus. Zu Beginn der klinischen Erscheinungen kann die Parasitendichte im peripheren Blut noch sehr gering sein. Bei klinischem Verdacht und negativen Befunden muss die Untersuchung täglich wiederholt werden. Ein positives Resultat ist als Nachweis von P. falciparum (Malaria tropica) und/oder eines der anderen Erreger (P. vivax, P. ovale, P. malariae) zu werten und wird unverzüglich an den einsendenden Arzt berichtet. Meldepflicht. Plasmodien sind gem § 7 IfSG nichtnamentlich über ein gesondertes Formular direkt an das RKI zu melden. Quellen |
1. Gressner A, Arndt T. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. A., 2013 Springer, Berlin, 1085ff
| 2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 686ff 3. MIQ 4. Parasitosen 2010. Elsevier, München |
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