Name | Giardia lamblia (ELISA)
Synonyme | G. intestinalis, G. duodenalis
| Gruppe | Antigen-Direktnachweise
| Material | Stuhl | Stuhl Präanalytik |
Zur Erhöhung der Sensitivität >= 3 Stuhlproben konsekutiver Stuhlgänge erforderlich, Probe mind. halb voll!
| Transport |
Transport: innh. 4 h bei Raumtemperatur (15-25 °C), Transportweg > 4 bis max. 24 h Lagerung und Transport bei 2-8 °C.
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
(1) Akute Diarrhö: Kinder < 3 Jahre, Immunsupprimierte, blutige Diarrhö, (2) Chronische Diarrhö (> 14 Tage)
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger und Erkrankung
| Giardia lamblia (G. intestinalis, G. duodenalis) ist ein Flagellat, der nach der Aufnahme von Giardia-Zysten zu einer Infektion im menschlichen Dünndarm führt. Durch seine weltweite Verbreitung ist G. lamblia eine häufige Ursache von akuten als auch chronischen Durchfallerkrankungen, besonders im reisemedizinischen Kontext. Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von Zysten auf fäkal-oralem Weg oder durch kontaminierte Lebensmittel bzw. Wasser, gelegentlich auch durch Geschlechtsverkehr mit Stuhlkontakt. Asymptomatisch Infizierte können über die Ausscheidung von Zysten eine Infektionsquelle darstellen. Risikogruppen sind v.a. Kinder und Immunsupprimierte. Die Inkubationszeit liegt meist zwischen 7-14 Tagen. Die akute Infektion ist geprägt durch Diarrhö, übelriechende Steatorrhoe, Blähungen, Nausea, Bauchkrämpfe, Gewichtsverlust, Emesis, Fieber, seltener auch Verstopfung und Urtikaria. Im Rahmen der chronischen Infektion (Diarrhö > 14 Tage) überwiegen Steatorrhoe, ausgeprägter Gewichtsverlust mit Müdigkeit und bei Kindern auch Wachstumsstörungen. Die Therapie erfolgt i.d.R. mit Metronidazol, Resistenzen können aber vorkommen. Diagnostik: Die Diagnostik erfolgt primär durch die Mikroskopie aus Stuhl ergänzt durch einen Antigen-ELISA zur Steigerung der Sensitivität. Meldepflicht gemäß IfSG: § 7 (Labormeldung): Namentlich, (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion § 6 (behandelnder Arzt): akute infektiöse Gastroenteritis (a) bei Personen mit einer Tätigkeit im Sinne § 42 Abs. 1 (u.a. jeglicher Umgang mit für andere bestimmte Lebensmittel) oder (b) bei >= 2 gleichartige Erkrankungen mit V.a. epidemischen Zusammenhang. Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken! Quellen |
1. S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, DGVS, 2023, AWMF-Registernr.: 021 - 024
| 2. S2k-Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- & Jugendalter, 2024, GPGE, AWMF-R.Nr: 068/003 3. MiQ 9, Gastrointestinale Infektionen, 2013, Elsevier 4. Steckbrief G. duodenalis, RKI, Nationale Forschungsplattform für Zoonosen, 06/2023 5. Uptodate, Giardiasis: Epidemiology, clinical manifestations, & diagnosis, Stand: 04.12.2024 6. Gebrauchsanleitung R-Biopharm, RIDASCREEN® Giardia lamblia, Version: 2023-11-27 |
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