Name | INR-kapillär
Synonyme | INR-Wert, Internationale normalisierte Ratio, International Normalized Ratio, siehe auch Quick-Wert, INR-CoaguChek, Prothrombinzeit (PT), Thromboplastinzeit
| Gruppe | Hämostaseologie
| Material | Kapillarblut | 8 µl Kapillarblut aus der Fingerbeere oder venöses Vollblut ohne Zusätze unmittelbar nach der Blutentnahme Serum, Citrat, EDTA-Plasma und Heparinplasma sind ungeeignet. Methode | Koagulometrie - CoaguChek-Methode
| Messgenauigkeit |
Bei der Präzision lag der VK bei der Bestimmung des INR bei < 4,5 % für Kapillarblut und < 3,5 % für venöses Blut sowohl im Normal- als auch im therapeutischen Bereich antikoagulierter Patienten.
| Präanalytik |
Händereinigung des Patienten, ohne Desinfektion, die Hände dürfen nicht nach dem Waschen nicht mehr feucht sein.
| Es darf nur einmal aus einem Finger punktiert werden, bei Fehlpunktion oder Fehlmessung ist ein anderer Finger zu nehmen Der Blutstropfen wird aus der Fingerbeere entnommen und muss innerhalb von 15 Sekunden auf den messbereiten Teststreifen aufgetragen werden. Transport |
Messung im Labor - POCT (Point of Care Testing)
| Einheit | INR
| Abrechnung |
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Beschreibung |
Die Verwendung des Gerinnungsmessgerätes CoaguChek® dient der schnellen Messung des INR-Wertes (in Ausnahmefällen auch Quick- oder TPZ) am Patienten, so dass man innerhalb von 5 Minuten die korrekte Dosierung einer Antikoagulationstherapie überprüfen kann. Viele Patienten überwachen auf diese Weise zu Hause im Selbstmanagement ihre Therapie.
| Im Labor bieten wir diese etablierte Methode an, um den Patienten ohne große Wartezeit, unmittelbar nach der Messung, mit Hilfe des ermittelten INR-Wertes bei der Einstellung seiner Antikoagulationstherapie zu beraten. In Deutschland werden ca. eine Millionen Menschen mit sogenannten OAK – oralen Antikoagulanzien – therapiert, um eine Thromboembolie zu vermeiden. Die Einnahme der Medikamente erfordert eine engmaschige Kontrolle des INR-Wertes, um den Wert in einem Bereich – in der Regel zwischen INR 2.0 und 3.0 – zu halten und eine Über- oder Unterdosierung der Medikation zu vermeiden. Überdosierung (INR > 3.5) würde eine vermehrte Blutungsgefahr bedeuten, während eine Unterdosierung (INR < 1.8) mit einer erhöhten Thrombose- bzw. Emboliegefahr verbunden ist. Bei dem INR-Wert handelt es sich um einen Quotienten aus Gerinnungszeit des Patienten geteilt durch die Gerinnungszeit eines Normalkollektivs (Prothrombinzeitratio). Zur Vergleichbarkeit verschiedener Methoden wird dieser Quotient mit einem Korrekturfaktor (ISI-International Sensitivity Index) potenziert und somit auf ein WHO-Referenzthromboplastin zurückgeführt. Auf diese Weise sind weltweit alle Labore mit den unterschiedlichsten Methoden vergleichbar. Erfasst werden insbesondere die Vitamin K-abhängigen Faktoren II, VII und IX und X, weniger empfindlich auch die Faktoren V und Fibrinogen. Die Angabe als INR hat sich bewährt, da sie die Vergleichbarkeit der in verschiedenen Laboren gemessenen Werte ermöglicht. Die Einstellung einer Therapie mit Vitamin K-Antagonisten sollte sich ausschließlich am INR-Wert orientieren. Häufigste Ursache für einen nicht therapeutisch bedingt erhöhten INR-Wert ist eine Lebersynthesestörung, ein Vitamin-K-Mangel und ein hoher Heparinspiegel. siehe auch Hinweise unter Quickwert. Quellen |
Barthels M, Bergmann F, Czwalinna A. In: Barthels M. Das Gerinnungskompendium, 2. Aufl. 2013, 359ff
| NCCLS Guideline Gerinnung |
Labor Dr. Heidrich & Kollegen Medizinisches Versorgungszentrum GmbH
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