Analysenverzeichnis

Liste der Analysen ←



NameHHV-6-IgM (IFT)
SynonymeHHV-6-Virus Typ A/B, Exanthema subitum, Roseola infantum, Drei-Tage-Fieber
GruppeHumane Herpes-Viren
MaterialSerum
Plasma
MethodeIFT
Messgenauigkeit Potentielle Kreuzreaktionen (v.a. IgG) durch andere Herpesviren (u.a. VZV, EBV, CMV, HHV7, HSV)
Präanalytik Probenlagerung: max. 7 Tage bei 2-8°C
Transport Raumtemperatur
Frequenz wöchentlich
Indikation Exanthematische fieberhafte Erkrankungen bei Kindern
Normalwert
< 1:10
Abrechnung
GOÄ
Position
   Anzahl   Faktor   Preis €
436311.1534.19
  Die Analyse ist nicht im Akkreditierungsumfang enthalten.
Beschreibung HHV-6-Infektionen treten in der Regel im Kindesalter bis zum 5. Lebensjahr auf und führen zu meist leichten, selbstlimitierenden Erkrankungen. HHV-6B ist der Erreger des Exanthema subitum, bzw. Drei-Tage-Fiebers oder Roseola infantum, selten kommt es auch zu einer Enzephalitis. HHV-6A-Infektionen verlaufen wahrscheinlich asymptomatisch. HHV-6B-Primärinfektionen bei Erwachsenen sind sehr selten und verlaufen dann beim immunkompetenten Pat. selbstlimitierend, selten auch mononukleoseähnlich mit über Monate anhaltender Lymphadenopathie. Im Rahmen einer Reaktivierung bei Immunsupprimierten v.a. nach Transplantation, führt eine Virämie u.a. zu Pneumonitis, Hepatitis, Enzephalitis, Myelitis und Knochenmarksuppression.

Die Serologie ist ausschließlich geeignet zur Diagnostik von Primärinfektionen, nicht aber von Reaktivierungen. Bei Immunsupprimierten mit Verdacht auf akute HHV-6-Reaktivierung (s.o.) wird eine quantitative PCR aus Liquor, EDTA-Blut, BAL, Hirn- oder Lungengewebe empfohlen. Die serologische Untersuchung hat aufgrund der reduzierten Aussagekraft und schlechten Interpretierbarkeit hier keinen diagnostischen Wert. Ein IgG-Nachweis kann nicht zwischen einer Primärinfektion mit HHV-6A (pathogene Bedeutung unklar) oder HHV-6B unterscheiden, zudem wird im Rahmen einer Primärinfektion nicht immer IgM gebildet, wenn, kann es hingegen über Jahre nach der Primärinfektion persistieren. Potentielle Kreuzreaktionen (s.o.) erschweren zudem die Interpretation.
Quellen 1. Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ), MiQ 35b/2016, Elsevier
2. Clinical manifestations, diagnosis, & treatment of human HHV-6 infection in adults, Uptodate, last update: 07.03.25
3. S2k-Leitlinie: Virusinfektionen bei Organ- & allogen Stammzell-Transplantierten: Diagnostik, Prävention & Therapie, V2, August 2024, AWMF Registernummer 093-002