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NameHelicobacter pylori Kultur
SynonymeHelicobacter pylori
GruppeKultur
MaterialMikrobiologie
Biopsie: je 1 Probe aus Magenantrum und -Korpus aus Regionen mit endoskopisch unauffälliger Mukosa aus großer Kurvatur
Messgenauigkeit Potentielle falsch negative Kultur: Unter PPI sowie bei Gewinnung im Rahmen einer Blutung
Präanalytik Mind. 10 Tage vor Einsendung muss eine Anmeldung der Probe erfolgen!

Transportmedium: Portagerm Pylori (BioMerieux)
In Ausnahmefällen: steriles Transportgefäß ohne Zusätze bei Transport < 4h
Transport Umgehend innerhalb von 4 h bach Gewinnung bei Raumtemperatur
Frequenz täglich
Indikation Häufige Indikationen umfassen u.a.:

1. Therapieversagen einer Eradikation
2. Risiko der Clarithromycin-Resistenz (Migrationshintergrund, junge Pat.) vor Therapiebeginn
3. Kinder/Jugendliche vor Therapiebeginn

Darüber hinaus liegen zahlreiche weitere Indikationen für die invasive Diagnostik vor (z.B. peptisches Ulcus ventrikuli/duodeni, ab 40 LJ bei Magenkarzinom in der Familienanamnese, etc, siehe u.a. Leitlinie)!
Abrechnung
GOÄ
Position
   Anzahl   Faktor   Preis €
453911.1516.76
Beschreibung Erreger und Erkrankung:

H. pylori verursacht eine der weltweit häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten. Die Infektion ist beim Erwachsenen u.a. assoziiert mit chronisch aktiver Gastritis, gastroduodenaler Ulkuskrankheit, Magenkarzinom und Marginalzonen-B-Zell-Lymphom des Magens. Der Modus der Übertragung von Mensch zu Mensch ist noch nicht abschließend geklärt. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird häufig eine spontane Elimination ohne Therapie beobachtet, die in allen Altersgruppen danach nur noch selten vorkommt.

Die primäre Therapie bei Erwachsenen erfolgt in der Regel mit einer Bismuth-haltigen Quadrupeltherapie für mindestens 10 Tage.

Diagnostik:

Es stehen unterschiedliche Methoden zur Diagnostik zur Verfügung. Die H. pylori-Kultur zählt zu den invasiven labormedizinischen Methoden zur Diagnose einer Infektion sowie zur Erstellung einer Empfindlichkeitstestung. Diese ist v.a. bei Therapieversagen einer Eradikation mit einer Bismuth-haltigen Quadrupeltherapie aber auch vor der Erstlinientherapie bei Kindern und Jugendlichen indiziert, als auch bei Risikogruppen für eine Clarithromycinresistenz (junge Pat., Migrationshintergrund) ggf. sinnvoll.

Weitere invasive diagnostische Methoden umfassen die Histologie, den Urease-Schnelltest und die PCR. Es gilt zu beachten, dass für die histopathologische Untersuchung zusätzliches Material unter Beachtung der jeweiligen Vorgaben für die Entnahmelokalisationen entnommen werden muss (s. Leitlinie)!

Die Art der Kontrolluntersuchung nach einer Antibiogramm-gerechten Therapie sollte durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung des Befundes und der klinischen Gesamtkonstellation festgelegt werden. Eine Erfolgskontrolle mittels nicht-invasivem H. pylori-Antigentest aus Stuhl sollte 4-6 Wochen (nicht früher!) nach Beendigung einer Therapie erfolgen.
Quellen 1. S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, DGVS, 07/2022
2. Approach to the diagnosis of Helicobacter pylori infection in adults, Uptodate, Stand 29.08.2025
3. MiQ 9, Gastrointestinale Infektionen, Elsevier, 2013