Name | EBV-IgM (Immunoblot)
Synonyme | Epstein-Barr-Virus
| Pfeiffersches Drüsenfieber Morbus Pfeiffer Infektiöse Mononukleose Mononucleosis infectiosa kissing disease Human gammaherpesvirus 4 HHV4 Gruppe | EBV-Immunoblot
| Material | Serum | Plasma Methode | Line-Blot
| Transport |
Raumtemperatur
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
Abklärung der EBV-Infektion
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Qualitativer Nachweis von IgM-Antikörpern gegen spezifische Epstein-Barr Virus Antigene. Die Durchführung des Immunoblot erfolgt bei zuvor im ELISA-Suchtest positiv getesteten Patientenproben zur Bestätigung der Antigen-Reaktivitäten. In den ersten Tagen einer symptomatischen EBV-Infektion kann die Serologie einschließlich IgM komplett negativ sein - sie ist dann nach wenigen Tagen zu wiederholen!
| Als hochspezifisch für EBV gelten die Banden folgender Antigene: VCA gp125, VCA p18, EBNA1 (p76) und EA-D (p54). Eine klinische Relevanz von IgM Antikörpern gegen EBNA1 ist derzeit nicht belegt. Sie werden daher für die Interpretation nicht berücksichtigt. Das Epstein-Barr-Virus ist der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose). Die Ansteckung erfolgt über den Speichel. Die Infektion ist gekennzeichnet durch Fieber, Angina, Tonsillitis und Lymphknoten- und Milzschwellung über mehrere Wochen. Im Blutbild finden sich vermehrt stimulierte, monozytär veränderte Lymphozyten und labordiagnostisch eine mäßig ausgeprägte Leberbeteiligung. Bei Kleinkindern verläuft die Erkrankung meist asymptomatisch. Fast die Hälfte aller Kinder werden bis zum 5. Lebensjahr infiziert. Der 2. Infektionsgipfel liegt in der Pubertät, dann meist syptomatisch. Das Virus persistiert lebenslänglich in den B-Lymphozyten, kann dort erneut replizieren und dann auch von Gesunden jederzeit wieder ausgeschieden werden (Reaktivierung). Chronisch fieberhafte Verläufe nach Primärinfektion kommen vor. Die chronische Infektion ist mit malignen Erkrankungen in bestimmten Regionen der Erde assoziiert: Burkitt-Lymphom (Afrika), Nasopharynx-Karzinom (Südostasien), primäre B-Zell-Lymphome und Hoddkin-Lymphom. Hier sind IgA-Nachweise im Sinne eines Tumormarkers sinnvoll. Ebenfalls assoziiert ist die orale Haarzellleukoplakie bei stark Immunsuprimierten. Serologische Methoden stellen ein wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnose von EBV-Infektionen dar. Mehrere definierte EBV-Antigensysteme sowie deren entsprechende Antikörper sind charakteristisch und stellen wichtige Diagnosetools dar. Die EBV-Antigene werden durch die Phase des viralen replikativen Zyklus klassifiziert, in der sie exprimiert werden. Eine akute EBV-Infektion ist charakterisiert durch das Vorhandensein erst von IgM-, dann von IgG-Antikörpern gegen virales Kapsidantigen, VCA. Häufig sind auch Antikörper gegen early antigen, EA, einige Monate nachweisbar. IgM-VCA-Antikörper fallen in 1-3 Monaten ab, IgG-VCA Antikörper fallen über die nächsten Wochen und Monate leicht ab und bleiben dann auf einem relativ stabilen Level für den Rest des Lebens. Etwa 6 Monate nach Primärinfektion treten Antikörper gegen Epstein-Barr-nukleäres Antigen EBNA auf. Eine abgelaufene EBV-Infektion ist charakterisiert durch das gleichzeitige Vorhandensein von stabilen Titern an IgG-Antikörpern gegen VCA und EBNA und fehlenden IgM- und Early-Antigen-Antikörpern. Early-Antigen-Antikörper sind auch ein provisorischer Marker für Reaktivierungen (z.B. bei Immunsuppression). Ein Monitoring sollte hier aber durch den quantitativen Direktnachweis mittels PCR erfolgen. Quellen |
1. Gressner A, Arndt T. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. A., 2013 Springer, Berlin, 454
| 2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 289ff |
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