| Name | EBV-EBNA-IgG (CLIA)
| Synonyme | Epstein-Barr-Virus, HHV4, Pfeiffersches Drüsenfieber, Infektiöse Mononukleose, Kissing Disease
| Gruppe | EBV - Serologie
| Material | Serum | Plasma Methode | CLIA
| Präanalytik |
Lagerung: max. 7 Tage bei 2-8°C
| Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben Transport |
Raumtemperatur
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
(1) Erhebung des Serostatus vor Transplantation (Spender & Empfänger), (2) V.a. EBV-Primärinfektion
| Einheit | U/mL
| Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger und Erkrankung:
| Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ein weltweit verbreitetes Herpesvirus, welches durch engen Kontakt zwischen empfänglichen Personen und Ausscheidern, vorwiegend über Speichel übertragen wird. Die Ausscheidung des Virus erfolgt etwa 6-18 Monate nach Infektion und intermittierend auch langfristig. Die Durchseuchung ist sehr hoch, ca. 90-95 % der Erwachsenen sind EBV-seropositiv. Bei Kindern verläuft die Infektion meist subklinisch, während Jugendliche und Erwachsene häufiger symptomatisch sind. V.a. Erwachsene erleiden zwar selten eine Infektion, erkranken dafür aber teilweise schwer und werden mitunter auch stationär behandlungsbedürftig. Die infektiöse Mononukleose ist durch eine Trias aus Fieber, Tonsillen-Pharyngitis und zervikaler bzw. aurikulärer, z.T auch generalisierter Lymphadenopathie gekennzeichnet. Die Symptomatik wird häufig von einer ausgeprägten Müdigkeit begleitet, die teilweise bi zu 6 Monate anhalten kann. Überwachungsbedürftig ist v.a. eine häufig begleitende Splenomegalie und Hepatitis. Mögliche seltene Komplikationen umfassen u.a. eine Milzruptur, Peritonsillarabszess mit Atemwegsverlegung, Guillain-Barré-Syndrom, Hirnnervenlähmungen, aspetische Mening(oenzephal)itis, transverse Myelitis, periphere Neuritis, Optikusneuritis, Enzephalomyelitis, hämophagozytischen Lymphohistiozytose (HLH), chronisch aktive EBV-Infektion. In Diskussion steht zudem eine Assoziation mit der Entwicklung einer Multiplen Sklerose. Diagnostik: Im peripheren Blut finden sich atypische mononukleäre Zellen (aktivierte CD8+-T-Lymphozyten), die auf EBV-infizierte Zellen reagieren. Serologisch finden sich zu Beginn der Primärinfektion meist IgM und IgG gegenüber VCA. Auch EA-D-IgG können schon früh während der Primärinfektion bis etwa 3-6 Monate danach und dann meist erst im Falle einer Reaktivierung wieder nachweisbar sein, es gibt aber auch Fälle von EA-D-IgG-Persistenzen nach Primärinfektion in gesunden Individuen. EBNA-IgG treten ca. 6-10 Wochen nach Primärinfektion erstmals auf und persistieren dann in der Regel lebenslang. Bei Patienten unter Immunsuppression kann ein Verlust der EBNA-1-Antikörper nach erfolgter Primärinfektion auftreten und mit einer Reaktivierung assoziiert sein. Seltene, unklare serologische Konstellationen werden mittels Immunoblot kontrolliert. Reaktivierungen spielen v.a. bei immunsupprimierten Pat. (z.B. bei Z.n. Organ- und Stammzelltransplantation, HIV) eine Rolle. Bei V.a. aktive Infektion bei Immunsuppression sollte eine PCR aus EDTA-Blut, bzw. je nach Verlauf auch aus weiteren Materialien (z.B. Liquor, BAL, Gewebe) erfolgen (Kassenleistung nur bei Immunsuppression!). Quellen |
1. MiQ 35b, Infektionsimmunologische Methoden, Elsevier, 2016
| 2. Uptodate, Infectious mononucleosis, MD Aronson, Stand: 15.07.2025 3. Virusinf. b. Organ- & allogen Stammzell-Transplant.: Diagnostik, Prävention & Therapie, V2, 2024, AWMF 093-002 4. Gebrauchsanweisung, DiaSorin, LIAISON EBNA IgG, 09/2024 5. Gebrauchsanweisung, DiaSorin, LIAISON EA IgG, 03/2024 6. Gebrauchsanweisung, DiaSorin, LIAISON EBV IgM, 07/2022 7. Gebrauchsanweisung, DiaSorin, LIAISON VCA IgG, 12/2024 |
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