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NameEBV-EA-IgG (CLIA)
SynonymeEpstein-Barr-Virus
Pfeiffersches Drüsenfieber
Morbus Pfeiffer
Infektiöse Mononukleose
anti-EBV early antigen
GruppeEBV - Serologie
MaterialSerum
Plasma
MethodeCLIA
Präanalytik Extreme Bilrubinämie, Hämolyse und extreme Lipidämie können die Reaktion eventuell stören.
Transport Raumtemperatur
Indikation Abklärung der EBV-Infektion
Reaktivierung der EBV-Infektion
EinheitU/mL
Normalwert
< 40 U/mL
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
439117.4911.1520.11
Beschreibung Sind IgG-Antikörper gegen EBV-early antigen vorhanden, so deutet dies auf eine frische Virus-Exposition hin oder bei entsprechendem Profil auf eine Reaktivierung der bestehenden Infektion. Die Reaktivierung ist häufig klinisch inapparent bzw. Begleiterscheinung bei Komorbiditäten. Wichtig ist die EBV-Reaktivierung bei Immunsuppression und Organtransplantation, dann läßt sie sich durch den Erregerdirektnachweis mittels PCR quantitativ wesentlich genauer erfassen.

Das Epstein-Barr-Virus ist der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose). Die Ansteckung erfolgt über den Speichel. Die Infektion ist gekennzeichnet durch Fieber, Angina, Tonsillitis und Lymphknoten- und Milzschwellung über mehrere Wochen. Im Blutbild finden sich vermehrt stimulierte, monozytär veränderte Lymphozyten und labordiagnostisch eine mäßig ausgeprägte Leberbeteiligung. Bei Kleinkindern verläuft die Erkrankung meist asymptomatisch. Fast die Hälfte aller Kinder werden bis zum 5. Lebensjahr infiziert. Der 2. Infektionsgipfel liegt in der Pubertät, dann meist syptomatisch. Das Virus persistiert lebenslänglich in den B-Lymphozyten, kann dort erneut replizieren und dann auch von Gesunden jederzeit wieder ausgeschieden werden (Reaktivierung). Chronisch fieberhafte Verläufe nach Primärinfektion kommen vor.

Die chronische Infektion ist mit malignen Erkrankungen in bestimmten Regionen der Erde assoziiert: Burkitt-Lymphom (Afrika), Nasopharynx-Karzinom (Südostasien), primäre B-Zell-Lymphome und Hoddkin-Lymphom. Hier sind IgA-Nachweise im Sinne eines Tumormarkers sinnvoll. Ebenfalls assoziiert ist die orale Haarzellleukoplakie bei stark Immunsuprimierten.

Serologische Methoden stellen ein wichtiges Hilfsmittel bei der Diagnose von EBV-Infektionen dar. Mehrere definierte EBV-Antigensysteme sowie deren entsprechende Antikörper sind charakteristisch und stellen wichtige Diagnosetools dar. Die EBV-Antigene werden durch die Phase des viralen replikativen Zyklus klassifiziert, in der sie exprimiert werden.

Eine akute EBV-Infektion ist charakterisiert durch das Vorhandensein erst von IgM-, dann von IgG-Antikörpern gegen virales Kapsidantigen, VCA. Häufig sind auch Antikörper gegen early antigen, EA, einige Monate nachweisbar. IgM-VCA-Antikörper fallen in 1-3 Monaten ab, IgG-VCA Antikörper fallen über die nächsten Wochen und Monate leicht ab und bleiben dann auf einem relativ stabilen Level für den Rest des Lebens. Etwa 6 Monate nach Primärinfektion treten Antikörper gegen Epstein-Barr-nukleäres Antigen EBNA auf. Eine abgelaufene EBV-Infektion ist charakterisiert durch das gleichzeitige Vorhandensein von stabilen Titern an IgG-Antikörpern gegen VCA und EBNA und fehlenden IgM- und Early-Antigen-Antikörpern. Early-Antigen-Antikörper sind auch ein provisorischer Marker für Reaktivierungen (z.B. bei Immunsuppression). Ein Monitoring sollte hier aber durch den quantitativen Direktnachweis mittels PCR erfolgen.
Quellen 1. Gressner A, Arndt T. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. A., 2013 Springer, Berlin, 454
2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 289ff