| Name | Dengue-Virus RNA (PCR)
| Synonyme | Dengue-Fieber, Dengue-Virus hämorrhagisches Fieber (DHF), Dengue-Schock-Syndrom (DSS), Breakbone fever
| Gruppe | Dengue-Fieber
| Material | Serum | EDTA-Blut Urin Liquor Methode | PCR
| Transport |
Transport: umgehend, max. 24 h bei Raumtemperatur (15-25 °C), bei > 24 h bis Ankunft im Labor (z.B. längerer Transporteg Transport bei 2-8 °C für max. 5 d oder bei mind. -20 °C
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
V.a. Dengue-Fieber nach Aufenthalt im Endemiegebiet mit Rückkehr <= 2 Wochen
|   |
Dieser Parameter wird in einem Auftragslabor bestimmt (Originalbefunde verfügbar).
| Beschreibung |
Erreger und Erkrankung:
| Das Dengue-Virus (Serotyp 1, 2, 3 und 4) gehört zur Familie der Flaviviren und wird durch Aedes-Mücken übertragen. Dengue-Virus-Infektionen kommen in (sub)tropischen Regionen und zunehmend auch in Europa vor. Jeder Serotyp kann einmalig eine Erkrankung verursachen. Insbesondere erneute Dengue-Virus-Infektionen mit einem anderen Serotyp als bei der Erstinfektion können schwere Verläufe begünstigen (DHF, DSS). Weitere Risikofaktoren eines schweren Verlaufs beinhalten Alter > 60 Jahre, Diabetes, chron. Erkrankungen von Niere, Lunge oder Herz (v.a. KHK), Schwangerschaft und bei Kindern eine Adipositas. Die Infektion kann asymptomatisch verlaufen oder ein breites Spektrum an Symptomen oder Komplikationen aufweisen. Zu potentiellen Symptomen zählen u.a. Fieber, Übelkeit, Erbrechen, makulopapulöses Exanthem, Erythem des Rückens mit Dermographismus, Muskel-, Kopf- oder Gelenkschmerzen, Petechien, Leukopenie, etc. Zu den Warnzeichen für die Entwicklung eines schweren Verlaufs (DHF, DSS) gehören darüber hinaus anhaltendes Erbrechen, Bauchschmerzen, abdomin. Druckempfindlichkeit, Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen (Aszites, Pleuraerguss), Schleimhautblutungen, Lethargie, Unruhe, Hepatomegalie > 2 cm sowie Hämatokritanstieg mit Abfall der Thrombozytenzahl. Im Rahmen einer schweren Dengue-Infektion kann es zum Capillary Leak Syndrom, ARDS, relevanten Blutungen sowie Multiorgandysfunktionn kommen. Eine gezielte Therapie ist nicht verfügbar. Die Behandlung und Überwachung bei fehlenden Warnzeichen oder Risikofaktoren erfolgt nach umfangreicher Aufklärung bei guter Anbindung meist ambulant, bei Vorliegen von Warnzeichen, Risikofaktoren oder bei schwerem Verlauf stets stationär. Die Prävention einer Infektion im Endemiegebiet besteht v.a. in der Expositionsprophylaxe (u.a. Repellentien, Mückennetze, Bekleidung), für bestimmte Indikationen steht zudem eine Lebendimpfung unter Beachtung der Kontraindikationen zur Verfügung. Diagnostik: Die Diagnostik erfolgt optimalerweise innerhalb der ersten 7 Tage nach Beginn der Symptomatik durch den RNA-Nachweis mittels PCR aus EDTA-Blut, Serum oder Urin (je nach Klinik auch aus Liquor) oder durch den Nachweis von NS1-Antigen aus EDTA-Blut. Ab dem 8. Tag erfolgt nur noch der Nachweis von IgM und IgG. Bei Nachweis von Antikörpern erfolgt die weitere Untersuchung mittels IIFT zur Ermittlung eines Titers zur Erfassung von potentiellen Titeranstiegen in Verlaufskontrollen in einem Auftragslabor. Um den Verlauf einer Dengue-Infektion richtig einzuschätzen, sind bei V.a. Dengue-Fieber stets auch die Untersuchung von Differentialblutbild, Leber- und Nierenfunktionswerten, Gerinnungswerten und der Elektrolyte sowie Verlaufskontrollen erforderlich. Bei entsprechender Symptomatik nach Auslandsaufenthalt sollte stets auch Differentialdiagnostik unter Berücksichtigung der Symptomatik und Anamnese (Reise, Impfungen, sexuelle Partner, etc.) erfolgen (z.B. Malaria, Masern, STDs, weitere Arbovirosen, Typhus, Leptospirose, etc,). Meldepflicht gemäß IfSG: § 7 (Labormeldung): (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion § 6 (behandelnder Arzt): virusbedingtes hämorrhagisches Fieber Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken! Quellen |
1. Leitlinie: Diagnostik & Therapie der Arbovirosen in Deutschland, 05/2025, AWMF-Reg.nr: 042-010
| 2. Falldefinitionen des RKI 2025: Denguefieber 3. RKI, Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Dengue und zur Impfung, Stand: 17.03.2025 4. BNITM-Leistungsverzeichnis, Stand: Januar 2025 |
Labor Dr. Heidrich & Kollegen Medizinisches Versorgungszentrum GmbH
Klinikweg 23, 22081 Hamburg, Telefon: (040) 97 07 999-0,
info@labor-heidrich.de