Name | Trypanosoma cruzi (Mikroskopie)
Synonyme | Chagas Krankheit
| Amerikanische Trypanosomiasis Gruppe | Parasitologie
| Material | EDTA-Blut
| Methode | Mikroskopie
| Frequenz |
täglich
| Indikation |
V. a. Chagas-Krankheit nach Exposition, insbesondere bei akuter Infektion
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Der Blutausstrich ist die Methode der Wahl in der akuten Infektion. In der chronischen Krankheitsphase ist der Parasit nicht mehr im Blutausstrich zu finden. Serologie und Biopsie sind die diagnostischen Methoden der Wahl ab ca. 4 Wochen Infektionsdauer. Seropositive asymptomatische Patienten können die Infektion übertragen. Nach mehreren Monaten können die Antikörper unter die Nachweisgrenze fallen.
| Der einzellige Parasit Trypanosoma cruzi ist der Erreger der südamerikanischen Chagas– Krankheit oder auch südamerikanischen Trypanosomiasis. Erreger: Protozoen der Gattung Trypanosoma gehören zur Familie der Trypanosomatidae. Trypanosomen besitzen in einigen Entwicklungsstadien eine Geißel und werden somit zu den Flagellaten zugeordnet. Epidemiologie: Hauptendemiegebiete sind Peru, Brasilien, Uruguay und das nördliche Argentinien. Laut WHO sind 18 Millionen Menschen mit Trypanosoma cruzi infiziert und 100 Millionen Menschen unmittelbar von der Krankheit bedroht. Übertragung/Entwicklung: Erregerreservoir sind Haus–und Wildtiere wie Hund & Katze, Affen, Fledermäuse, Füchse, Gürteltiere und Ratten. Trypanosoma cruzi wird durch Raubwanzen übertragen, z. B. Triatoma infestans welche nur in Mittel– und Südamerika vorkommen. Die Trypanosomen werden von der Raubwanze bei der Blutmahlzeit an Tieren aufgenommen. Die Erreger durchlaufen einen Zyklus, an dessen Ende eine infektöse Form (trypomastigote Form) entsteht die mit dem Kot der Raubwanze aussgeschieden wird. Der humane Infektionsweg ist somit der Kontakt mit dem Kot der Wanze und nicht deren Biss. Die trypomastigote Form gelangt nun über kleine Hautläsionen in den Menschen und erreicht somit die Blutbahn, wo jedoch keine Vermehrung stattfindet. Sie dringen vor allem in die glatte Muskulatur des Myokard, Zellen des retikuloendothelialen Systems und der Neuroglia ein. Krankheitsbild: Nach einer 3 - wöchigen Inkubationszeit entsteht an der Eintrittspforte eine lokal begrenzte Hautreaktion, sog. Chagom. Erfolgte die Infektion transkonjunktival entsteht eine Konjunktivitis mit ein – oder beidseitigen Lidödem, sog. Romana–Zeichen. Nach weiteren 1 – 2 Wochen tritt die akute Chagsas–Krankheit mit remittierenden oder kontinuierlichen Fieber, verursacht durch Lymphogene und hämatogene Streuung der Trypanosomen, mit Lymphadenitis und Hauterscheinungen auf. Die chronische Chagas–Krankheit entwickelt sich in den inneren Organen die sich massiv vergrößern, Megakolon, Megaösophagus, Megakor mit Symptome der Hepatosplenomegalie, Anämie. Der invasive Befall der glatten Muskulatur des Myokards kann zum plötzlichen Herztod führen. Therapie: Bisher gibt es keine Impfung und keine Chemoprophylaxe. Die Bekämpfung der Raubwanzen durch Insektizide steht im Vordergrund, sowie eine Verbesserung der Wohnverhältnisse. Medikamente wie Nifurtimox und Benznidazol (Antiprotozoika) werden in der akuten Phase der Chagas–Krankheit eingesetzt, wirken jedoch nur bedingt! Quellen |
1. Garcia LS. Diagnostic Medical Parasitology. 2016 ASM Press, Washington
| 2. MIQ 4. Parasitosen. 2010: Elsevier, München |
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