Name | Darmpathogene Escherichia coli im Stuhl
Gruppe | PCR
| Material | Stuhl
| Methode | PCR
| Präanalytik |
Ca. 1 g Stuhl, bei flüssigen Stühlen 1 ml
| Transport |
Transport: innh. 4 h bei Raumtemperatur (15-25 °C), Transportweg > 4 bis max. 24 h Lagerung und Transport bei 2-8 °C.
| Indikation |
(1) Akute Diarrhö: Kinder < 3 Jahre ambulant bzw. <= 6 Jahre stationär, Immunsupprimierte, blutige Diarrhö, nosokomialer Ausbruch, (2) Chronische Diarrhö (> 14 Tage)
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger und Erkrankung
| Die Diagnostik gilt dem Nachweis relevanter darmpathogener E. coli Stämme. Jeder Nachweis muss kritisch in den Kontext der vorliegenden Erkrankung gesetzt werden. Therapeutisch steht zumeist der Ausgleich des Elektrolyt- und Wasserverlustes im Vordergrund, zu einzelnen potentiellen Indikationen der antiinfektiven Behandlung siehe unten, konkrete Empfehlungen sind im jeweiligen Befund enthalten. Folgende Analysen sind in der PCR als EBM-Leistung enthalten: EPEC (enteropathogene E. coli, Gen: eae), sind im Darm adhärierende E. coli, die schwere wässrige, gelegentlich blutige Durchfälle sowie Bauchschmerzen und Erbrechen hervorrufen können. Sie kommen vermehrt (aber nicht nur) bei Säuglingen und Kleinkindern vor. Eine Antibiose wird bei immunkompetenten Patienten nicht regelhaft empfohlen, kann aber v.a. bei schweren Infektionen zur Verkürzung der Krankheitsdauer eingesetzt werden. EHEC (enterohämorrhagische Shigatoxin- bzw. Verotoxin-produzierende E. coli, Gene: stx1/stx2) verursachen eine in der Regel selbstlimitierende Durchfallerkrankung, die vorwiegend symptomatisch behandelt wird. Als Komplikationen können aber v.a. bei Nachweis des stx-2-Gens eine hämorrhagische Kolitis, Thrombotisch Thrombozytopenische Purpura (TTP) oder ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auftreten. Engmaschige klinische Überwachung mit Laborkontrollen (u.a. Blutbild, Entzündungswerten, Nierenretentionsparameter) indiziert. In der Regel soll KEINE antibiotische Therapie erfolgen, da diese diese u.a. die Bakterienausscheidung verlängern und die Toxinbildung steigern kann. Eine antibiotische Therapie bei Erwachsenen soll nur bei extraintestinaler oder generalisierter Infektion, bei Kindern bei kritischem Allgemeinzustand oder Verdacht auf systemische Infektion erwogen werden. EIEC (Enteroinvasive E. coli)/Shigella spp. (Gen: ipaH). Bei Nachweis des ipaH-Gens, welches sowohl in enteroinvasiven E. coli (EIEC) als auch in Shigella spp. nachweisbar ist, muss eine weitere Differenzierung kulturell erfolgen. Eine antibiotische Therapie der akuten, noch symptomatischen Shigellose, bei Kindern auch der EIEC-Infektion, soll zur Reduktion des Risikos von Komplikationen stets erfolgen. Diese umfassen u.a. Sepsis oder hämolytisch-urämisches-Syndrom (HUS) durch Shigellen, aber auch Rektumprolaps, toxisches Megakolon mit Darmperforation oder disseminierte intravasale Gerinnung (DIC). Als GOÄ-Leistung kann die Diagnostik um folgende Analysen ergänzt werden: ETEC (enterotoxinbildende E. coli, Gene: LT/ST), rufen wässrige Durchfälle sowie Bauchschmerzen, Fieber und Erbrechen hervor. Sie sind häufiger Erreger von Reisediarrhoen. ETEC verursachen starke Flüssigkeitssekretion durch das Darmepithel über ein hitzelabiles (LT) und/oder hitzestabiles Toxin (ST). Bei immunkompetenten Erwachsenen ist in der Regel keine antibiotische Therapie erforderlich, bei Immunsuppression oder schwerem Verlauf kann, für Kinder sollte zur Verringerung der Diarrhö eine Antibiotikatherapie erfolgen. EAEC (enteroaggregative E. coli, Gene: aatA,aggR), sind im Darm adhärierende E. coli, die protrahierte wässrige, gelegentlich auch blutige Durchfälle sowie Bauchschmerzen und Erbrechen hervorrufen können. Therapeutisch steht der Ausgleich des Elektrolyt- und Wasserverlustes im Vordergrund. Eine Antibiose wird bei immunkompetenten Patienten nicht regelhaft empfohlen, Indikationen für eine Therapie können z.B. eine schwere Infektion oder eine Immunsuppression sein. Quellen |
1. S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, DGVS, 2023, AWMF-Registernr.: 021 - 024
| 2. S2k-Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- & Jugendalter, 2024, GPGE, AWMF-R.Nr: 068/003 3. MiQ 9, Gastrointestinale Infektionen, 2013, Elsevier 4. Gebrauchsanleitung R-Biopharm, RIDA®GENE EHEC/EPEC, Version 2023-04-17 5. Gebrauchsanleitung R-Biopharm, RIDA®GENE E. coli Stool Panel I, Version 2023-04-17 6. Gebrauchsanleitung R-Biopharm, RIDA®GENE ETEC/EIEC, Version 2023-04-17 7. Gebrauchsanleitung R-Biopharm, RIDA®GENE EAEC, Version 2023-04-17 |
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