| Name | Chikungunya-Virus IgG (Blot)
| Gruppe | Chikungunya-Viren
| Material | Serum | Plasma Methode | Immunoblot
| Messgenauigkeit |
Potentielle Kreuzreaktionen: andere Alphaviren
| Potentielle unspezifische IgM-Reaktionen: Malaria, EBV, CMV, ANA Präanalytik |
Bitte informieren Sie uns auf dem Auftragsschein über erfolgte Chikungunya-Impfungen und die aktuelle Reiseanamnese!
| - Lagerung: max. 7 Tage bei 2-8°C - Bitte immer Impf- und Reiseanamnese angeben! Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben Transport |
Raumtemperatur
| Frequenz |
2 x wöchentlich
| Indikation |
V.a. (sub)akute oder chronische Chikungunya-Virus-Erkrankung
| Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger und Erkrankung:
| Das Chikungunya-Virus gehört zur Familie der Togaviren, Genus Alphavirus, und wird durch Aedes-Mücken, selten auch maternal-fetal übertragen. Chikungunya-Virus-Infektionen kommen in (sub)tropischen Regionen und zunehmend auch in Europa vor. Nach einer Infektion besteht wahrscheinlich Immunschutz. Die Erkrankung nach Infektion mit einer Inkubationszeit von 2-12 Tagen kann in 3 Stadien verlaufen und umfasst u.a. folgende Symptome bezogen auf den Zeitpunkt des Auftretens nach potentieller Exposition im Endemiegebiet: (1) akut (bis 21 d): u.a. Fieber, Athralgien/Arthritis, ggf. maku(lopapu)löses Exanthem. etc. (2) subakut (21 d-3 Monate): Polyarthralgie, Tenosynovitis, periphere Ödeme, ggf. Exanthem (3) chronisch (> 3 Monate): Persistierende/rezidivierende Polyarthralgien initial betroffener Gelenke, bis zu 3 Jahre, ggf. auch länger Seltene Komplikationen der akuten Infektion betreffen v.a. Pat. mit Vorerkrankungen, Ältere, Schwangere und Kinder und umfassen u.a. Hepatitis, Myokarditis, Nieren- und Herzkreislaufversagen, Hämorrhagien, neurologische Erkrankungen (GBS, Enzephalitis, Hirnnervenparesen u.a.). Bei V.a. Chikungunya-Virus-Infektion während der Schwangerschaft muss eine tägliche Überwachung, bei Nachweis einer Virämie kurz vor der Entbindung oder V.a. fetale Notlage eine stationäre Aufnahme, erfolgen. Risikofaktoren für eine chronische Erkrankung umfassen nebst bereits ausgeprägten Gelenkschmerzen in der Akutphase, v.a. Alter > 45 Jahre, weibliches Geschlecht sowie vorbestehende Gelenkerkrankungen oder Grunderkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, arterieller Hypertonus). Eine gezielte Therapie ist nicht verfügbar. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Die Prävention einer Infektion im Endemiegebiet besteht v.a. in der Expositionsprophylaxe (u.a. Repellentien, Mückennetze, Bekleidung), für bestimmte Indikationen steht zudem ein Tot- als auch ein Lebendimpfstoff unter Beachtung der jeweiligen Kontraindikationen zur Verfügung. Diagnostik: Die Diagnostik erfolgt optimalerweise innerhalb der ersten 7 Tage nach Beginn der Symptomatik durch den RNA-Nachweis mittels PCR aus EDTA-Blut oder Serum (je nach Klinik auch aus Gelenkpunktat, Liquor) kombiniert mit Nachweis von IgM. Ab dem 6. Tag bis 3 Monate nach Infektion ist die Untersuchung von IgM und IgG, zur Erfassung einer chron. Erkrankung > 3 Monate nach potentieller Infektion nur noch IgG sinnvoll. Bei Nachweis von Antikörpern erfolgt stets die weitere Untersuchung mittels IIFT zur Ermittlung eines Titers zur Erfassung potentieller Titeranstiege in Verlauf in einem Auftragslabor. Um den Verlauf einer (sub)akuten Chikungunya-Infektion richtig einzuschätzen und andere Ursachen für die Symptomatik abzuklären, sind stets auch die Untersuchung von Differentialblutbild, BSG, CRP, Leber- und Nierenfunktionswerten und der Elektrolyte erforderlich. Bei entsprechender Symptomatik nach Auslandsaufenthalt sollte stets auch Differentialdiagnostik unter Berücksichtigung der Symptomatik und Anamnese (z.B. Reise, Impfungen, Risiken, Inkubationszeit, etc.) erfolgen (z.B. Dengue, Malaria, Sepsis, Masern, STDs, weitere Arbovirosen, etc.). Meldepflicht gemäß IfSG: § 7 (Labormeldung): (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion § 6 (behandelnder Arzt): virusbedingtes hämorrhagisches Fieber Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken! |
Labor Dr. Heidrich & Kollegen Medizinisches Versorgungszentrum GmbH
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