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NameC. difficile Toxin A/B (PCR)
GruppePCR
MaterialStuhl
MethodePCR
Präanalytik Sterile Probengefäße ohne Zusätze, Materialmenge > 1 g
Zur Erhöhung der Sensitivität >= 3 Stuhlproben konsekutiver Stuhlgänge erforderlich, Probe mind. halb voll!
Transport innh. 4 h: Raumtemperatur (15-25 °C)
Transportweg > 4-24 h: Lagerung & Transport bei 2-8 °C
Frequenz täglich
Indikation Indikation für C. difficile-Diagnostik mittels Antigen-Nachweis:

Patienten mit Diarrhö (= mind. 3 ungeformte/flüssige Stühle/Tag) UND
(A) Z.n. Antibiotika-Therapie innh. letzer 90 d ODER
(B) Vorliegen von Risikofaktoren (s.u.) ODER
(C) Diarrhö ohne anderen bekannten Erreger > 3 d

Die PCR erfolgt zur Überprüfung von diskordaten Befunden (s.u.)
Abrechnung
GOÄ
Position
   Anzahl   Faktor   Preis €
478011.1560.33
478311.1533.52
478511.1520.11
Beschreibung Erreger und Erkrankung:

Clostridioides difficile (C. difficile) sind anaerob, grampositive Stäbchenbakterien. Die Bildung von Sporen macht sie tolerant gegenüber zahlreicher Umweltfaktoren, chemischer Substanzen und Desinfektionsmittel. Die Übertragung kann durch perorale Aufnahme und durch (in)direkte Sporenübertragung beim Kontakt mit infizierten Pat. oder kontaminierten Oberflächen erfolgen. C. difficile können sich im Darm unter Einfluss von Antibiotika durch Verdrängung der Normalflora vermehren und bei Fähigkeit der Bildung von Enterotoxin A, Cytotoxin B und z.T. binäres Toxin (CDT) zu einer Kolitis mit Diarrhö führen.

Mögliche Komplikationen der C. difficile Infektion (CDI) umfassen Ileus, pseudomembranöse Kolitis (PMC), toxisches Megakolon, Darmperforationen und Sepsis. Der klinische Verlauf wird durch den Wirt und potentielle Risikofaktoren beeinflusst. Zu den Risikofaktoren einer CDI zählen nebst einer Antibiotikatherapie in den letzten 3 Monaten u.a. ein Alter > 65 Jahre, Immunsuppression, schwere Grundkrankheit, gastrointestinale oder internistische Grunderkrankung, Einnahme von PPI, vorausgegangene Hospitalisierung (letzte 3 Monate) oder CDI (letzte 12 Monate).

Die Therape erfolgt entsprechend Leitlinie antibiotisch je nach klinischen Verlauf unter Berücksichtigung von Risikofaktoren z.B. p.o. mit Fidaxomicin, Vancomycin oder ggf. Metronidazol.

Diagnostik:

Mikrobiologische Diagnostik sollte nur bei symptomatischen Pat. (siehe auch Indikation) und grundsätzlich nicht zur Therapiekontrolle nach Sistieren der Symptome erfolgen.

Es erfolgt ein Antigen-Nachweis von C. difficile-GDH sowie von Toxin A/B. Sofern es zu diskordanten Befunden kommt (nur ein Antigen positiv), erfolgt zur weiteren Abklärung eine PCR zum Nachweis der Toxin-Gene.

Meldepflicht gemäß IfSG:

§ 6 (behandelnder Arzt): CDI mit schwerem Verlauf (= aufgrund von CDI: Hospitalisierung, Verlegung auf Intensivstation, chirurgischer Eingriff oder Tod)
Quellen (1) Sk2-Leitlinie: Gastrointestinale Infektionen, DGVS, AWMF-Reg.Nr: 021-024l, 11/2023
(2) RKI-Ratgeber C. difficile, Stand 22.01.2025