Name | Campylobacter (ELISA)
Gruppe | Antigen-Direktnachweise
| Material | Stuhl | Stuhl nativ in Stuhlprobenröhrchen Methode | ELISA
| Präanalytik |
Probengewinnung Stuhl:
| Stuhl optimalerweise in ein sauberes Gefäß (z.B. desinfizierte Bettpfanne) oder bei festerem Stuhlgang ggf. in eine frisch gespülte Toilettenschüssel entleeren. Kontaminationen durch veunreinigtes Toilettenwasser und Urin sind stets zu vermeiden. Anschließend den Stuhl in Stuhlprobenröhrchen füllen und diese dicht verschließen. Das Röhrchen sollte zur Hälfte befüllt sein! Auffällige Stuhlbestandteile (z.B. Schleim, Blut) sollten immer in das Probenröhrchen überführt werden. Anamnese: Unbedingt anzugeben sind für die grundsätzliche Untersuchung von Stuhlproben kürzlich erfolgte Auslandsaufenthalte, vorliegende Immunsuppression, Antibiotikatherapie der letzten 16 Wochen Lagerung nur für Antigen-Untersuchung: Bei 8 bis -80°C nativ bis 5 Monate Transport |
- Stets schnellstmöglich
| - Nach Gewinnung Transport innerh. von 4 h bei Raumtemperatur (15-25 °C) - Bei langem Transportweg gekühlt bei 2-8 °C (max. Transportzeit 24 h) Frequenz |
täglich
| Indikation |
Gastroenteritis
| Diarrhö Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger und Erkrankung:
| Campylobacter sind gramnegative Stäbchen, die beim Menschen eine Enteritis hervorrufen. Sie sind die häufigsten bakteriellen Durchfallerreger in Deutschland. Die Übertragung erfolgt v.a. durch Lebensmittel, insbesondere unzureichend erhitztes Geflügelfleisch, aber auch Tierkontakte (z.B. Streichelzoo, Haustiere) können eine Infektionsquelle darstellen. Infektionen werden v.a. durch C. jejuni, gefolgt von C. coli, seltener auch C. fetus oder anderen Spezies (z.B. C. lari, C. upsaliensis) verursacht. Nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen kommt es häufig zu wässriger, ruhrartiger Diarrhö mit Fieber. In den meisten Fällen verläuft die Infektion selbstlimitierend. Indikationen für eine antimikrobielle Therapie sind ein schwerer Verlauf, fehlende klinische Besserung oder Infektion bei Immunsuppression. Postinfektiös kann es zu Komplikationen wie z.B. reaktiver Arthritis, Guillain-Barré-Syndrom (GBS) oder Myokarditis kommen. Hinweis zur Diagnostik: Zum direkten Nachweis einer akuten Infektion stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, welche die PCR, die Antigen-Detektion und die Kultur umfassen. Da es sich um einen anspruchsvollen Erreger handelt, kann insbesondere die kulturelle Anzucht durch Absterben auf dem Transportweg ggf. trotz Infektion negativ ausfallen. Daher wird bei fortgesetztem Verdacht die weitere Abklärung mittels Antigen bzw. PCR empfohlen. Der Antigen-Test dienst dem Nachweis von Antigen von C. jejuni und C. coli. Bearbeitungsdauer: 1-2 Tage Meldepflicht gemäß IfSG: § 6 (behandelnder Arzt): akute Gastroenteritis bei Umgang mit Lebensmitteln, in Gemeinschaftsverpflegung oder >/= 2 Fälle mit V.a. epidemischen Zusammenhang § 7 (Labormeldung): (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion Quellen |
1. Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik, Gastrointestinale Infektionen, MiQ 9, 2013
| 2. S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen der DGVS, V 2.1, 2023 3. S2k Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- & Jugendalter - Update 2024, GPGE 4. Campylobacter-Enteritits, RKI-Ratgeber, Stand: 28.11.2019 5. Gebrauchsanleitung, RIDASCREEN® Campylobacter, R-Biopharm, 17.05.2024 |
Labor Dr. Heidrich & Kollegen Medizinisches Versorgungszentrum GmbH
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