Name | Brucella spp. IgG
Synonyme | Brucellose, Malta-Fieber, Gibraltar-Fieber, Mittelmeer-Fieber, M. Bang, undulierendes Fieber
| Gruppe | Brucella-Serologie
| Material | Serum
| Methode | ELISA
| Messgenauigkeit |
Nicht erfasst werden Infektionen mit Brucella canis
| Potentielle Kreuzreaktionen: Yersinia enterocolitica, Francisella tularensis, Coxiella burnetii, Vibrio cholerae. Präanalytik |
Alle Laborproben bei klinischem Verdacht auf Brucellose müssen aus Sicherheitsgründen dringlich vor Versand telefonisch im mikrobiologischen Labor angekündigt werden!
| Lagerung: max. 7 Tage bei 2-8°C Folgende Störfaktoren können zu falschen Ergebnissen führen: mit Hitze vorbehandelte Proben, hämolytische, ikterische oder lipämische Proben Transport |
Raumtemperatur
| Frequenz |
1 x wöchentlich
| Indikation |
Undulierendes Fieber in Begleitung weiterer Symptome (s.u.) nach potentieller Exposition
| Einheit | U/mL
| Normalwert |
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Abrechnung |
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Beschreibung |
Erreger & Krankheitsbild:
| Die Brucellose ist eine systemische Infektionskrankheit, die durch B. abortus (M. Bang), B. melitensis (Maltafieber), B. suis und seltener B. canis verursacht wird. Die Übertragung erfolgt über den direkten Kontakt mit Tieren (v.a. Schaf, Rind, Schwein, Ziege, Hund, Kamel) oder über infizierte Rohmilchprodukte. Deutsche Nutztierbestände gelten als frei von Brucellose. Etwa 90% der Infektionen verlaufen subklinisch. Nach einer Inkubationszeit von 5 bis zu 60 Tagen kommt es bei symptomatischen Patienten mitunter zu meist undulierendem Fieber, Übelkeit, Nachtschweiß, Leistungsknick, übermäßige Erschöpfung, Arthralgien, ggf. begleitet von Gewichtsverlust, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Lymphadenopathie. Über hämatogene Aussaat kann prinzipiell jedes Organsystem von der Infektion betroffen sein. Chronische Verläufe entstehen meist auf dem Boden von lokalisierten, persistierenden Foci z.B. in Knochen(mark), Gelenken, Leber oder Milz und führen dann u.a. zu Spondylitis, Uveitis, selten auch Hepato- oder Splenomegalie, Anämie, Leukopenie oder Thrombopenie. Diagnostik: Die Diagnose erfolgt durch direkten Erregernachweis aus Blutkultur, Knochenmark oder ggf. auch Liquor. Zusätzlich sollte die Serologie erfolgen und stets nach 2-3 Wochen wiederholt werden. Darüber hinaus kann eine PCR aus EDTA-Blut und/oder Abszessmaterial/Gewebeprobe erfolgen (keine Kassenleistung!). Insbesondere alle Laborproben für den Direktnachweis müssen aus Sicherheitsgründen (hohes Risiko der Laborinfektion) bei klinischem Verdacht auf Brucellose dringlich vor Versand telefonisch im mikrobiologischen Labor angekündigt werden! Zudem ist für den kulturellen Nachweis der Brucellose eine Bebrütungszeit von 21d erforderlich, die ohne Kenntnis der Verdachtsdiagnose nicht eingehalten werden kann. Referenzwerte: IgM: < 15 U/ml = negativ, 15-20 U/ml = grenzwertig, > 20 U/ml = positiv IgG: < 20 U/ml = negativ, 20-30 U/ml = grenzwertig, > 30 U/ml = positiv Meldepflicht gemäß IfSG: § 7 (Labormeldung): (in)direkter Nachweis mit Hinweis auf akute Infektion Quellen |
1. Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ), MiQ 35a/2016, Elsevier
| 2. Brucellosis: Epidemiology, microbiology, clinical manifestations, and diagnosis, Uptodate, last updated Apr 14, 2025 3. Brucellose, RKI-Ratgeber, Stand 28.06.2024 4. Falldefinitionen des RKI: Brucellose, Stand 01.09.2023 5. CDC Brucellosis reference guide: exposures, testing, and prevention, Updated February 2017 |
Labor Dr. Heidrich & Kollegen Medizinisches Versorgungszentrum GmbH
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