Name | Bilharziose-Nachweis im Urin
Synonyme | Schistosomiasis
| Schistosma haematobium Schistosoma mansoni Schistosoma japonicum Schistosoma mekongi Gruppe | mikroskopischer Nachweis
| Material | Mikrobiologie | Urin Methode | Mikroskopie
| Präanalytik |
24h Sammelurin oder Spontanurin zwischen 9 – 16 Uhr.
| Wird der Urin nicht innerhalb von 2 h untersucht, so wird dem Urin 1 ml 37% Formalin / 100 ml Urin zugegeben, um das Schlüpfen der Mirazidien zu verhindern. Transport |
Bei einer Blasenbilharziose muss die Harnprobe sofort ins Labor gebracht und bis zur
| Zentrifugation bei gleichmäßiger Raumtemperatur gelagert werden. bei Temperaturen ab ca. 25 Grad schlüpfen die Larven aus den Schistosomeneiern. Frequenz |
täglich
| Indikation |
V. a. Bilharziose
| → allg. Krankheitssymptomatik wie Fieber, Kopfschmerz, Abgeschlagenheit, → Hämaturie, Teerstuhl, Pneumonie → Urtikaria mit einhergehendem Katayama – Syndrom, → Symptomatik bei entsprechender Exposition, → Aufenthalt Tropen/Subtropen mit Kontakt zu Süßwasser. Abrechnung |
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Beschreibung |
Benannt nach dem deutschen Arzt Theodor Bilharz, der 1851 als Leibarzt des ägyptischen Khediven Schistosoma haematobium entdeckte, wird sie auch als Schistosomiasis bezeichnet. Erreger ist Schistosoma haematobium. Die Eier der anderen Schistosomen-Spezies wie S. mansoni treten i. d. R. im Stuhl auf und werden dort diagnostiziert. Aber auch diese können gelegentlich im Urin gefunden werden.
| Bei entsprechender Krankheitssymptomatik bzw. Krankheitsverdacht ist die Untersuchung von Urin indiziert, um eine Blasenbilharziose zu diagnostizieren. Ein positives Resultat beweist die Anwesenheit von Schistosomeneinern im Urin. ein neagtives Resultat schließt Schistosomen nicht zwingend aus, da die Eidichte sehr gering sein kann oder kein Urintraktbefall vorliegt. Erreger: Die Bilharziose wird verursacht durch eine Infektion mit Trematoden der Gattung Schistosoma. Epidemiologie: Die Bilharziose ist eine schwere Erkrankung von der weltweit mehr als 200 Millionen Menschen betroffen sind. Vorkommen der Blasenbilharziose (S. haematobium) in großen Gebieten in Afrika mit Wasserläufen des nordwestlichen – nordöstlichen Afrikas, Nildelta bis nach Südafrika, feuchte Gebiete Ost – Westafrikas, westliches Madagaskar, arabische Halbinsel, Irak sowie kleinere Gebiete Indiens. Krankheitsbild: Juckreiz an der Eintrittspforte der Haut, Möglichkeit der Entstehung einer sog. Zerkariendermatitis. Katayama – Syndrom: nach 4 Wochen tritt eine Art Serumkrankheit mit Urtikaria und Fieber auf, bei Hepatosplenomegalie und vergrößerten Lymphknoten. Entstehung von granulomatösen „Pseudotuberkeln“ in der Harnblase. Eventuell Karzinome in der Harnblase bedingt durch ständige Gewebsreizung. Die Pathologie entsteht durch die im Gewebe verbleibenden abgestorbenen Eier. Therapie: Mittel der Wahl nach WHO ist Praziquantel. Quellen |
1. Hof H., Dörries K. Medizinische Mikrobiologie. 2017 Georg Thieme Verlag, Stuttgart
| 2. Neumeister B. Et al.. Mikrobiologische Diagnostik. 2010 Georg Thieme Verlag, Stuttgart 3. Mehlhorn H. Die Parasiten des Menschen. 2012 Springer – Verlag, Berlin |
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