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NameMultiplex PCR respiratorische Erreger
Synonymerespiratorische Multiplex PCR:

RSV A/B
Influenza-A Virus (incl. H1-, H3- und H1N1pdm2009)
Influenza-B Virus
Parainfluenza Virus 1, 2, 3, 4
Rhinoviren
Enteroviren (Coxsackie-/ECHO-Viren)
Coronavirus SARS CoV-2
Coronavirus NL63
Coronavirus 229E
Coronavirus OC43
Coronavirus HKUI
Adenoviren
Humanes Metapneumovirus A/B
Humanes Bocavirus

Chlamydia pneumoniae
Mycoplasma pneumoniae
Legionella pneumophila
Bordetella pertussis
Bordetella parapertussis
Bordetella holmesii
GruppePCR
MaterialMikrobiologie
respiratorische Materialien
Präanalytik Für den Transport sind vorzugsweise die von uns erhältlichen eSwabs zu verwenden, alternativ auch sterile Probengefäße ohne Zusätze oder trockene Abstriche
Transport Transport umgehend nach Entnahme innerhalb von 24 Std. bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C).
Sollte dies wegen langer Transportwege nicht möglich sein, muss gekühlt bei 2 °C bis 8 °C (max. Transportzeit 5 Tage) oder bei mind. -20 °C transportiert werden.
Frequenz täglich
Indikation V.a. akute respiratorische Infektion, insbesondere, wenn eine Differenzierung von viralen und bakteriellen Erregern zur Therapieentscheidung angestrebt wird.
Normalwert
negativ
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
478052.4611.1560.33
478329.1511.1533.52
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Beschreibung Die respiratorische Multiplex-PCR weist die 25 häufigsten bakteriellen und viralen respiratorischen Erreger nach und erlaubt ggf. eine gezielte antimikrobielle Therapie auszuwählen und unnötige Therapien bei viralen Infekten zu vermeiden. Die PCR muß durch die kulturelle Anzucht von Bakterien, die fakultativ pathogen sind aber auch nur als Kolonisatoren auftreten (z.B. Pneumokokken, Staphylokokken, Haemophilus, Moraxellen), ergänzt werden, um eine Quantifizierung und ein Antibiogramm zu erhalten. Kultur und PCR können aus einem einzigen Eswab simultan durchgeführt werden.

Virale Mehrfachinfektionen sind v.a. bei Kindern häufig und verlaufen nicht schwerer als Infektionen mit einem Erreger.


Folgende Erreger werden erfasst:


RSV A/B:

Das Respiratorische Synzytialvirus (RS-Virus, RSV) ist ein sehr häufiger Erreger von Atemwegserkrankungen. Er ist hoch ansteckend. Es ist weit verbreitet, im Alter von zwei Jahren hat fast jedes Kind eine Infektion durchgemacht. Frühgeborene, Kinder mit Lungenerkrankungen oder Herzfehlern sind besonders gefährdet, eine sehr schwere Erkrankung zu entwickeln. Aktiv ist das Virus insbesondere in den Herbst-, Winter- und Frühjahrsmonaten. Risikokinder sollten in dieser Zeit ganz besonders vor einer Ansteckung geschützt werden.


Influenza-A Virus (mit Differenzierung in H1-, H3- und H1N3pdm2009-Stämme):

Sofern noch nicht begonnen und medizinisch indiziert, kann bei Nachweis innerhalb von 48 Stunden nach Symptombeginn eine Therapie z.B mit Oseltamivir erwogen werden.


Influenza-B Virus:

I.d.R. leichtere Verläufe als bei Influenza A. Sofern noch nicht begonnen und medizinisch indiziert, kann innerhalb von 48 Stunden nach Symptombeginn eine Therapie z.B mit Oseltamivir erwogen werden.


Parainfluenza Virus 1, 2, 3 oder 4:

Die Symptomatik umfasst fieberhafte obere und untere Atemwegsinfektionen und Pseudokrupp. Schwere Verläufe sind bei Kleinkindern und Immunsupprimierten häufiger.


Rhinoviren:

Die Symptomatik umfasst v.a. Rhinorrhoe, Halsschmerzen, Husten, mitunter auch Pneumonien (v.a. durch Rhinoviren der Gruppe C).


Enteroviren (Coxsackie-/ECHO-Viren):

Die Symptomatik umfasst häufig Pharyngitis, Bronchitis, Bronchiolitis, gelegentlich Pleurodynie. Coxsackievirus A16 und andere Enteroviren (z.B. Coxsackie A2 - A8, A10, A12, A14, Enterovirus A71) sind auch Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, einem selbstlimitierten fieberhaften Infekt mit ulcerativem Enanthem der Mundschleimhaut und pustulösem Exanthem betont auf Handflächen und Fußsohlen.


Rhinoviren und Enteroviren können aufgrund genetischer Übereinstimmungen in der PCR kreuzreagieren und sind dann nicht unterscheidbar.


Coronavirus SARS CoV-2:

Erreger der COVID-19-Pandemie mit charakteristischer altersabhängiger Schwere des Verlaufs des akuten respiratorischen Infekts.


Coronaviren NL63:

Die Symptomatik umfasst v.a. leichtere Atemwegsinfektionen und Pseudokrupp.


Coronaviren 229E:

Die Symptomatik umfasst v.a. leichtere Atemwegsinfektionen und Pseudokrupp.


Coronaviren OC43:

Die Symptomatik umfasst v.a. leichtere Atemwegsinfektionen und Pseudokrupp.


Coronaviren HKUI:

Die Symptomatik umfasst v.a. untere Atemwegsinfektionen und Pseudokrupp.


Adenoviren:

Häufige Krankheitsbilder sind Pharyngokonjunktivalfieber, Rhinitis, Pharyngitis, Laryngotracheitis und Pneumonie.


Humanes Metapneumovirus A/B:

Die Symptomatik umfasst v.a. Bronchiolitiden und Pneumonien. Schwere Verläufe sind bei Kleinkindern, alten Menschen und Immunsupprimierten häufiger.


Humanes Bocavirus:
Die Symptomatik umfasst v.a. untere Atemwegsinfektionen und Gastroenteritiden. Pathogenität nicht immer eindeutig, häufig bei Mehrfachinfektionen.


Chlamydia pneumoniae:

Bei entsprechender pulmonaler Symptomatik ist eine Therapie po mit einem Makrolid wie Azithromycin oder Clarithromycin indiziert.


Mycoplasma pneumoniae:

Bei entsprechender pulmonaler Symptomatik ist eine Therapie po mit einem Makrolid wie Azithromycin oder Clarithromycin indiziert.


Legionella pneumophila:
Therapie der Wahl ist i.d.R. Levofloxacin 1 x 750 mg po für 7 - 10 Tage oder 1 x 500 mg Azithromycin po für 3 Tage (Kinder: 1 x 10 mg/kg KG für 3 Tage). Längere Therapiedauer kann bei Immunsuppression erwogen werden.


Bordetella pertussis:

Keuchusten: Therapie der Wahl ist i.d.R. 1 x 500 mg Azithromycin po für 3 Tage (Kinder: 1 x 10 mg/kg KG für 3 Tage).

Wir weisen auf die Meldepflicht der akuten Infektion gemäß § 6,7 Infektionsschutzgesetz durch den behandelnden Arzt hin.


Bordetella parapertussis:

Parapertussis: Therapie der Wahl ist i.d.R. 1 x 500 mg Azithromycin po für 3 Tage (Kinder: 1 x 10 mg/kg KG für 3 Tage).

Wir weisen auf die Meldepflicht der akuten Infektion gemäß § 6,7 Infektionsschutzgesetz durch den behandelnden Arzt hin.


Bordetella holmesii:
B. holmesii ist als seltener Erreger von Bakteriämien und Arthritiden bekannt, zunehmend wird er auch bei respiratorischen Infektionen gefunden. Therapieoption z.B. 1 x 500 mg Azithromycin po für 3 Tage (Kinder: 1 x 10 mg/kg KG für 3 Tage).
Quellen Krause JC, Panning M, Hengel H, Henneke P: The role of multiplex PCR in respiratory tract infections in children. Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 639–45.