Analysenverzeichnis

Liste der Analysen ←



NameLegionella Antikörper
SynonymeLegionella pneumophila
Legionellose
Legionärskrankheit
Pontiac Fever
GruppeLegionellen-Serologie
MaterialSerum
MethodeIFT
Frequenz 1 x wöchentlich
Indikation Nicht für die Akutdiagnostik geeignet!
Ätiologische Abklärung einer zurückliegenden Pneumonie
Beschreibung Antikörper gegen Legionella pneumophila der Serogruppe 1-7 sowie Serogruppe 8-14; Legionella non pneumophila species (Legionella jordanis, bozemanii, gormanii, micdadei, dumoffii und longbeachae).

Der Antikörpernachweis besitzt in der akuten Krankheitsphase keinen diagnostischen Wert, ist jedoch bei zurückliegenden Infektionen die Methode, mit der eine Ätiologie abgeklärt werden kann. Bei IgG Testung in der Immunfluoreszenz sind 6 % der gesunden Bevölkerung positiv, so dass hohe Einzeltiter grundsätzlich einer zurückhaltenden Beurteilung bedürfen.

Bei einer frischen Legionellen-Infektion ist die Antikörperbildung oft sehr verzögert nachweisbar. IgG-und IgM-Antikörper steigen simultan an, sodass IgM nicht im Sinne von Akutphase-Antikörper zu verstehen sind. Infolge des frühen IgM-Abfalls kann das Fehlen von IgM allerdings ein Indiz für einen länger zurückliegenden Kontakt mit diesem Erreger sein.

Empfehlenswert in den ersten zwei Krankheitswochen ist der Antigennachweis (Serotyp 1) aus einer frischen Urinprobe (Morgenurin) oder der Legionella pneumophila DNA-Nachweis mittels PCR aus respiratorischem Sekret oder BAL.

Unter Legionellose versteht man eine schwerwiegende Pneumonie, die durch Bakterien der Gattung Legionella aus der Familie der Legionellaceae verursacht wird. Die Legionärserkrankung ist die wichtigste klinische Manifestation. Es kommen jedoch auch extrapulmonale Infektionen und nicht-pneumonale Erkrankungen wie das Pontiac Fieber vor. L. pneumophila ist für annähernd 90 % der Legionella-Infektionen verantwortlich, davon gehören über 80 % zur Serogruppe 1. Weitere Legionella species sind vor allem L. anisa, L. micdadei, L. gormanii, L. dumoffii, L. bozemanii, L. jordanis und L. longbeachae.

Die Inkubationszeit der Legionärserkrankung nach Exposition beträgt zwei bis zehn Tage. Die meisten ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten entwickeln sehr hohes Fieber (> 39,5°C).

Die Legionärserkrankung ist nicht ansteckend. Risiko-Personen sind oft immundefizient wie z.B. Transplantationspatienten, ältere Personen, Raucher oder solche mit chronisch obstruktiven Lungen- oder Nierenerkrankungen.

Die klinische Diagnose der Legionellose kann schwierig sein, da Erkrankungszeichen und Symptome nicht spezifisch sind:

- Legionärskrankheit: Pneumonie, oft mit ZNS-, Leber-, Nierenbeteiligung
- Pontiac Fieber: benigne, nicht pulmonale, grippeähnliche Erkrankung
- Gelegentlich Wundinfektionen, Abszesse, Endocarditis

Meldepflicht der akuten Infektion gemäß § 6, 7 IfSG: Bitte auf dem Überweisungsschein die Ausnahmekennziffer 32006 vermerken!
Quellen 1. Gressner A, Arndt T. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. A., 2013 Springer, Berlin, 838ff
2. Darai G et al. Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 4. A., 2012 Springer, Berlin, 482ff