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NameFerritin
GruppeEisen-/Hämoglobinstoffwechsel
MaterialSerum
oder Heparin-Plasma

Stabilität im Serum/Plasma bei 2-8°C: 7 d
MethodeImmunturbidimetrie
Messgenauigkeit Laborseitig wurde mit den Qualitätskontrollen über eine Zeitraum vom 6 Monaten ein VK von 6,64 % erreicht. Ausreichende Präzision für die diagnostische Fragestellung.
Präanalytik Eine stärkere Hämolyse mit deutlicher Rotfärbung des Serums führt zu einer Erhöhung des Ferritinwerts um bis zu 60%.
Transport Postversand möglich
Frequenz täglich
Einheitµg/l
Normalwert
Geschlecht Wertebereich
männlich22 - 322 µg/l
weiblich15 - 291 µg/l
Abrechnung
GOÄ
Position
   Preis €
(1.0-fach)
   Anzahl   Faktor   Preis €
374214.5711.1516.76
Beschreibung Ferritin spielt eine wichtige Rolle bei der Eisenhomöostase des Organismus und stellt die Hauptform des gespeicherten Eisens dar. Etwa 25% des Gesamtköpereisens liegen als Speichereisen vor. Ferritin kommt in vielen Körperzellen vor, ist aber besonders konzentriert in Leber, Milz, Knochenmark und retikuloendothelialem System (RES) zu finden.

Ferritin spielt eine zentrale Rolle bei der Aufnahme, Speicherung und Freisetzung von Eisen im Zytoplasma. Im Ferritin verbleibt das Eisen in den Körpergeweben als gespeicherte Eisenform, bis es für die Erythropoese benötigt wird. Bei Bedarf werden die Eisenmoleküle freigesetzt und an Transferrin gebunden. Transferrin ist das im Blut zirkulierende Plasmaprotein, das Eisen zu den erythropoetischen Zellen transportiert.
Beim Gesunden korreliert der Serumferritinspiegel direkt mit dem Speichereisen und ist damit der beste Laborparameter zum Ausschluss eines Eisenmangels. Zusammen mit dem löslichen Transferrinrezeptor (sTFR) kann der Ferritin-Index gebildet werden, der sich zur Differenzierung verschiedener Eisenstoffwechselstörungen als Indikator der Eisenversorgung der Erythropoese bewährt hat.
Erhöhte Werte werden gefunden bei: Lebererkrankungen, Störungen des Ferritin-Metabolismus, Hämochromatose, bei sekundärer Eisenüberladung (z. B. nach Polytransfusionen), Tumor- und Infektanämien, Thalassämien, renale Anämie, und bei malignen Erkrankungen.

Erniedrigte Werte werden bei Eisenmangel gefunden.

Cave: Eine Akute-Phase-Reaktion kann den Ferritinwert ebenfalls erhöhen und so einen Speichereisenmangel maskieren – hier können dann „falsch-normale“ Ferritinwerte resultieren. Durch gleichzeitige Messung entsprechender Marker (z. B. CRP) kann dies erkannt werden und bei Bedarf die Diagnostik um besser geeignete Parameter erweitert werden (z. B. sTFR, Ferritin-Index).

Quellen Thomas L. Labor und Diagnose. 8. Auflage 2012, 448-455
Testzusammenfassung Fa.Beckman Coulter, BLOSR6x203.03 2011-08
Gressner Arndt: Lexikon der Medizinischen Laborartoriumsdiagnostik. 2. Auflage, 2013