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NameAntidiuretisches Hormon
SynonymeVasopressin, Adiuretin
GruppeHormone
MaterialSerum
Blut unmittelbar nach der Abnahme zentrifugieren, Plasma einfrieren.
Präanalytik Es empfiehlt sich die parallele Bestimmung der Osmolalität im Serum. Die Blutentnahme für die ADH- und Osmolalitäts-Bestimmung sollte morgens um ca. 8.00 Uhr erfolgen.
Transport tiefgefroren
Einheitpg/ml
Normalwert
< 7.8 pg/ml
  Dieser Parameter wird in einem Auftragslabor bestimmt (Originalbefunde verfügbar).
Beschreibung ADH ist ein Peptidhormon des Hypophysenhinterlappens und wird bei Verminderung des intravasalen Volumens ausgeschüttet. Es bewirkt in der Niere eine Verminderung der Wasserausscheidung und wirkt durch Antidiurese druckerhöhend.
erniedrigtes ADH: Eine inadäquat zu niedrige Ausschüttung führt zu einem zentralen Diabetes insipidus. Eine verminderte Wirkung an der Niere führt zu einem renalen Diabetes insipidus.
Erhöhtes ADH (SIADH-Syndrom): Eine erhöhte Ausscheidung wird bei verschiedenen Erkrankungen, z. B. paraneoplastische ADH-Produktion oder Hirnerkrankungen gefunden. Eine erhöhte Ausschüttung führt zu einer hypotonen Hyperhydratation mit Hyponatriämie.
Zum Nachweis eines zentralen D. insipidus, insbesondere zu Abgrenzung von der psychogenen Polydipsie, eignet sich der Durstversuch unter Überwachung.

Ein Durstversuch sollte ausschließlich stationär erfolgen. Während einer zwölfstündigen Flüssigkeitskarenz werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen Blut und Urin des Patienten untersucht. Labordiagnostisch werden dabei folgende Parameter bestimmt: im Blut: ADH-Serumkonzentration und Plasmaosmolalität
Urin: Volumen, Osmolalität, spezifisches Gewicht.
Physiologisch steigt die ADH-Konzentration bei Flüssigkeitsmangel messbar an. Durch die vermehrte Wasserretention wird die Plasmaosmolalität konstant gehalten, während die Harnosmolalität ansteigt. Im Rahmen des Diabetes insipidus centralis unterbleibt die ADH-Ausschüttung, während sie beim Diabetes insipidus renalis chronisch erhöht ist. Entsprechend der verminderten Wasserretention bei beiden Erkrankungsformen bleibt die Harnkonzentration konstant niedrig, während die Plasmaosmolalität sukzessive ansteigt.